Hier werden die Einbrecherinnen in flagranti erwischt
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Nachbar schlägt Alarm:Hier werden die Einbrecherinnen in flagranti erwischt

Peter Leu (68) aus Wangen SO beobachtete zwei junge Frauen beim Nachbarhaus und schlug Alarm
Hier werden die Teenie-Einbrecherinnen (12 und 14) abgeführt!

Peter Leu (68) aus Wangen SO hat alles richtig gemacht. Als er beim Nachbarhaus zwei junge Frauen rumschleichen sieht, ruft er die Polizei. Kurz darauf werden die Teenie-Einbrecherinnen (12 und 14) verhaftet. Wie Leu die Szenen erlebt hat, hat er nun Blick erzählt.
Publiziert: 14.03.2024 um 17:35 Uhr
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Aktualisiert: 14.03.2024 um 22:39 Uhr
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Peter Leu (68) aus Wangen SO zeigt aufs Nachbarhaus, bei dem er die beiden mutmasslichen Einbrecherinnen (12 und 14) beobachtet hatte.
Foto: Ralph Donghi
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Ralph DonghiReporter News

Unfassbar! Laut der Kantonspolizei Solothurn sollen die beiden jungen Frauen, die in Wangen SO in ein Haus einbrechen wollten, erst 12 und 14 Jahre alt sein – angeblich. Sicher ist: Dass sie gefasst wurden, ist der Nachbarschaftshilfe zu verdanken.

Blick fand den Mann, der die Teenies beim Nachbarhaus beobachtete und Alarm schlug. Er heisst Peter Leu (68) und sagt: «Wir haben eben ein gutes Verhältnis untereinander. Darum ist es selbstverständlich, dass man so etwas meldet.»

Der pensionierte Logistiker sitzt am Dienstag kurz vor 13 Uhr in seinem Haus nahe einer Schule und liest Zeitungen: «Als ich rausschaute, habe ich zwei junge Frauen gesehen, die beim Nachbarn an der Haustüre standen.»

Plötzlich schlichen die Teenies ums Haus

Doch dem nicht genug. Denn, so Leu weiter: «Sie schlichen ums Haus herum und kamen wieder zum Eingangsbereich.» Dort hätten die jungen Frauen wieder gewartet und umhergeschaut. Sie seien dann nochmals ums Gebäude herumgeschlichen.

«Schliesslich gingen sie beim Nachbarn den Kellerabgang hinab», sagt Leu. Am helllichten Tag! Er habe drei, vier Minuten gewartet. Und: «Als sie nicht mehr hochkamen, habe ich die Polizei angerufen.»

Polizei konnte sie in flagranti festnehmen

Leu macht in dem Moment alles richtig und will auch nicht den Helden spielen. Er habe auch nicht zu den Teenagern rübergeschrien. «Ich blieb ruhig, weil sonst wären sie sicher weggesprungen», sagt er. Nach fünf bis zehn Minuten sei dann die Polizei da gewesen. «Sie konnten sie in flagranti festnehmen.»

Leu hält den Moment der Abführung mit seiner Handykamera fest. Auf den Videobildern, die er Blick zur Veröffentlichung gibt, ist zu sehen, dass zuerst eine junge Frau in Handschellen zu einem Polizeiauto geführt wird und die andere mutmassliche Einbrecherin noch in Handschellen am Boden sitzt.

Hausbewohner war nicht zu Hause

Der Hausbewohner selbst war zum Zeitpunkt des Einbruchversuches nicht zu Hause. Er möchte nichts sagen, zeigt Blick jedoch die Einbruchspuren an seinem Kellerfenster. Er wusste noch nicht, dass es sein Nachbar die Polizei rief. «Ich komme dann noch bei Dir vorbei», ruft er ihm dankend zu.

Später kommt aus: Laut der Kantonspolizei Solothurn soll es sich nach ersten Erkenntnissen um zwei Jugendliche aus Serbien handeln, die angeblich 12 und 14 Jahre alt sind. Die Identität sei noch nicht gesichert. Beide wurden für weitere Ermittlungen vorläufig festgenommen. Auf Nachfrage von Blick, ob öfters derart junge Frauen Einbruchsversuche tätigen, sagt Sprecherin Astrid Bucher: «Es kommt selten vor.» Und: «Im vorliegenden Fall konnte das Alter bislang nicht zweifelsfrei geklärt werden.»

Haben die Teenager beim Alter gelogen?

Hinter vorgehaltener Hand vermutet ein Passant: «Die jungen Frauen haben beim Alter sicher gelogen, damit sie nur nach Jugendstrafgesetz bestraft werden.»

Nachbar Leu geht davon aus, dass die beiden unter Druck gehandelt haben. «Sie wurden sicher von jemandem losgeschickt, der im Hintergrund arbeitet», glaubt er. Und: «Die werden jetzt ein wenig in U-Haft sitzen. Dann bringt man sie irgendwo an die Grenze und in drei, vier Tagen sind sie wieder hier.» Er grinst und sagt: «Ich hoffe einfach, nicht mehr in Wangen.»

Noch kein Dankeschön von der Polizei erhalten

Von weiteren Einbruchsversuchen in der Region hat der verheiratete, zweifache Vater nichts gehört. Er fühle sich auch sicher in der Schweiz. «Die Polizei war ja schnell da», sagt er. Einzig bei einem sei die Kapo Solothurn bei ihm nicht so schnell: «Beim Danke sagen», sagt Peter Leu. Bis am Donnerstagmorgen habe er jedenfalls gar nichts gehört, und es sei auch niemand vorbeigekommen. Aber: «Ich nehme an, die kommen schon noch.»

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