Normalerweise ist das Betreten einer Wohnsiedlung jedem gestattet. Sei es zum Spielen mit den Kindern oder beim gemütlichen Abendspaziergang. Doch an der Eggbühlstrasse in Zürich-Oerlikon, an der seit Frühling 2021 neue Häuser stehen, herrschen andere Regeln.
Wer hier nämlich als Passant den Innenhof der Siedlung betritt, dem droht eine Strafe. Satte 2000 Franken beträgt die Busse, mit der unerwünschte Gäste ferngehalten werden sollen, berichtet «CH Media».
Nur die Mieter und deren Besucher dürfen rein
Und tatsächlich: Beim Eingang zum Innenhof steht schwarz auf weiss, dass nur die Mieter sowie deren Besucher berechtigt sind, diesen zu betreten: «Wer dieses Verbot missachtet, wird auf Antrag mit einer Busse von bis zu 2000 Franken bestraft.» Unterzeichnet ist das Verbotsschild vom Stadtammann des Zürcher Stadtkreis 11.
Auch wenn ein solches Verbot ziemlich radikal anmutet und in Zürich eher ungewöhnlich ist, scheint es unter den Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung aber keine hohen Wellen zu schlagen. «Ich habe zwar das Schild bemerkt, aber nie genau gelesen, was draufsteht. Wenn ich mit meinem Jungen unterwegs bin, achte ich nicht auf die Schilder und wenn ich abends von der Arbeit heimkomme, bin ich meistens am Handy», sagt ein Bewohner zu Blick.
«Habe noch niemanden gesehen, der gebüsst wurde»
Von aussen wirkt die Siedlung wie jede andere. Eine Abschrankung oder ein Gitter sucht man vergeblich. Es verwundert daher nicht, dass einige Bewohnerinnen und Bewohner nichts vom Verbot wissen: «Nein, ich habe weder gewusst, dass es ein solches Verbot gilt, noch habe ich jemanden gesehen, der gebüsst worden wäre», so der Mieter.
Es gibt aber auch solche, die Kenntnis von der Regelung haben. «Ja, mir ist das Schild aufgefallen. Auch wenn ich verstehe, dass die Eigentümerin der Siedlung so Vandalismus oder sonstige Schäden verhindern will, finde ich eine solche Busse dennoch etwas übertrieben. Schliesslich ist der Innenhof hier ja wunderschön zum Verweilen», sagt eine Anwohnerin.