Von wegen weisse Weihnachten: An den Festtagen war es im Flachland mild und nass. Keine Spur vom eiskalten Winter. Und auch jetzt sieht es eher nach Frühling aus. Denn: Es wird warm – und wie.
«Wir befinden uns erst in der Ouvertüre des Temperaturanstiegs. Die Temperaturen, die uns in der Schweiz in den nächsten Tagen erwarten, sind jenseits von Gut und Böse», sagt Klaus Marquardt (47) von Meteonews zu Blick. Die Temperaturen hätten «hinten und vorn nichts mit Winter zu tun».
Für diese Zeit im Jahr sei es deutlich zu warm. Der Meteorologe: «Der Jahreswechsel wird massiv zu mild ausfallen.»
Aus heutiger Sicht seien um Silvester zweistellige Pluswerte zu erwarten, so Marquardt. «Das fängt schon am Donnerstag an. In Zürich soll es 14 Grad warm werden, in Basel 14 bis 15. Als Prognose für Freitag, 31. Dezember, sind etwa in Basel 14 bis 16 Grad durchaus möglich.» Marquardt gibt aber zu bedenken, dass eine genaue Prognose für den Silvestertag jetzt noch verfrüht sei.
Schneefallgrenze wird steigen
Klar sei aber, dass am 31. Dezember und 1. Januar die Luftmasse extrem mild sein wird. «Die Null-Grad-Grenze wird bei 3500 bis 3800 Metern liegen. Auf dem Pilatus beispielsweise, also auf über 2000 Metern, wird es an diesen beiden Tagen zweistellige Grad-Pluswerte haben.»
Auch die Schneefallgrenze werde in den nächsten Tagen steigen. Marquardt: «Heute liegt sie bei 1500 Metern, am Mittwoch schon bei deutlich über 2000. Ab heute Nachmittag und in den kommenden Tagen wird es immer wieder Niederschläge geben.» Die Schneedecke sauge sich dann mit Wasser voll, die Lawinengefahr steige deutlich an. «Die Kombination aus Regen- und Schmelzwasser wird die Bachpegel ansteigen lassen.»
«T-Shirt und kurze Hose statt Schneeoutfit»
Demnach ist auch klar: «Von Schnee im Flachland an Silvester sind wir meilenweit entfernt», so Marquardt. «Momentan und noch mehr in den kommenden Tagen können wir uns eher T-Shirt und kurze Hosen statt Schneeoutfit anziehen.»
Aber woher diese plötzliche Wärme? Marquardt: «Der Grossteil des europäischen Kontinents wird in diesen Tagen von warmer Luft aus Südwesten geflutet. Es baut sich in den nächsten Tagen über Mitteleuropa ein massiver Hochdruck-Rücken auf, und es kommt ein Schwall extrem milder Luft.»
So wäre es also aus heutiger Sicht durchaus möglich, dass in den nächsten Tagen neue Rekorde für diese Jahreszeit aufgestellt werden, so Marquardt.