Pünktlich zum Wochenende kommt der Schnee! In der Romandie war der Wintereinbruch bereits am Freitagvormittag zu spüren. Kurze Zeit später zog die Störungszone auch in die Region Bern-Solothurn-Basel und weiter Richtung Osten.
Die Meteorologen von Meteonews warnen vor rutschigen Strassen! Auch der TCS meldet schneebedeckte Fahrbahnen, darunter die A16, die A2 oder auch die A1. Der Berner Kantonspolizei sind am Freitagmorgen ab acht Uhr rund 50 Verkehrsunfälle gemeldet worden. Wie sie gegen Mittag meldete, hat sie Kenntnis von zwei leicht verletzten Personen.
Alfa-Fahrer in Auto eingeklemmt
In Embrach ZH ist ein Alfa-Fahrer (47) auf schneebedeckter Fahrbahn mit einem Traktor kollidiert. Der Mann wurde im Auto eingeklemmt und musste von den Einsatzkräften befreit werden. Er wurde schwer verletzt von der Ambulanz ins Spital gebracht, wie die Kantonspolizei Zürich in einer Mitteilung schreibt. Der 39 Jahre alte Lenker des Holzladetraktors blieb unverletzt.
In der Stadt St. Gallen wurden zwei Autos durch Dachlawinen beschädigt. Wie die Stadtpolizei St. Gallen schreibt, sei eine grosse Menge Schnee von einem Hausdach auf die Fahrzeuge an der Schönaustrasse gefallen. An beiden Autos entstanden Eindellungen. Personen wurden glücklicherweise nicht verletzt und es entstand nur Sachschaden.
Ebenfalls seien sechs Fahrzeuge angehalten worden, die ungenügend von Schnee befreit wurden. Den meisten Schnee fand die Stadtpolizei St. Gallen auf einem Lieferwagen. Es befanden sich ganze 31 Zentimeter auf dem Fahrzeugdach. Alle sechs Lenker wurden angezeigt und mussten vor der Weiterfahrt ihre Fahrzeuge vom Schnee befreien. Zudem hielt die Stadtpolizei einen Autofahrer an, dessen Windschutzscheibe mit Schnee bedeckt war. Auch er musste das Fahrzeug vor der Weiterfahrt reinigen.
Tödlicher Unfall in der Leventina
In Airolo TI ist ein 85-jähriger Autofahrer bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Ob der Unfall auf die Strassenverhältnisse zurückzuführen ist, ist unklar. Der 85-Jährige verlor nach ersten Erkenntnissen auf der Kantonsstrasse in der Leventina auf der Fahrt in Richtung Süden die Kontrolle über sein Auto, wie die Tessiner Kantonspolizei ein einer Mitteilung schreibt.
Das Auto kollidierte auf der Gegenfahrbahn mit einem in Richtung Norden fahrenden Auto, das von einem 80-Jährigen gelenkt wurde. Dieser Mann und auch der 72-jährige Beifahrer im Auto des 85-Jährigen wurden beim Unfall schwer verletzt.
Die Stadtpolizei Winterthur meldet am Nachmittag auf Twitter, dass innerhalb einer Stunde bereits fünf Notrufe wegen Verkehrsunfällen eingegangen seien. Die Strassen seien teilweise schneebedeckt und sehr rutschig.
Ein Blick-Leser meldet am Freitag, dass der Verkehr in Freiburg komplett zum Erliegen gekommen sei. Diverse Camions kämen nicht mehr vorwärts und müssten Schneeketten montieren. Die Kantonspolizei Freiburg rät LKW-Fahrerinnen und -Fahrern, die Autobahn A1 zu nehmen. Jenen mit schlecht ausgerüsteten Fahrzeugen wird geraten, die Fahrt zu unterbrechen und an einem sicheren Ort anzuhalten. Auf der A12 wurde die Umfahrung Freiburg wegen eines querstehenden Lastwagens vorübergehend gesperrt. Am Nachmittag gab die Polizei Entwarnung, die Lage habe sich stabilisiert.
Zugverspätungen und Ausfälle
Probleme gab es zuvor auch auf den Autobahnen zwischen Zürich und Bern und Biel und Bern. Vielerorts waren Schneeräumungsmaschinen unterwegs und führten zusätzlich zu stockendem Verkehr. Auch auf verschiedenen Bahnstrecken – vorab in der Westschweiz – gab es Probleme. Züge verkehrten teilweise verspätet oder fielen ganz aus.
Die vom Schneefall beeinträchtigten Strassen haben im Kanton Solothurn bis 16.30 Uhr zu rund 30 Verkehrsunfällen geführt. Lediglich in drei Fällen wurden die Verunfallten leicht verletzt, wie aus einer Mitteilung der Kantonspolizei hervorgeht. In den meisten Fällen habe es sich um Selbstunfälle oder Kollisionen gehandelt, bei denen lediglich Sachschaden entstanden sei. Sechs Verkehrsunfälle ereigneten sich auf der Autobahn, die restlichen auf Kantons- und Gemeindestrassen.
Schon 10 cm Schnee im westlichen Mittelland
Für die Regionen Bex-Villars in der Waadt und die Regionen Conthey-Fully, Emosson, Génépi, Monthey-Val d'Illiez und Val d'Entremont-Val Ferret im Wallis wurde die Lawinengefahr auf die zweithöchste Stufe «gross» erhöht, wie das Institut für Schnee- und Lawinenforschung in seinem Lawinenbulletin mitteilt. In den übrigen Gebieten der Schweizer Alpen und im Jura herrscht erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3).
Oberhalb von 500 m ü. M. sollen am Freitag bis zu zehn Zentimeter Neuschnee zusammenkommen. Wie SRF Meteo auf Twitter schreibt, war das im westlichen Mittelland bereits kurz vor Freitagmittag der Fall. Oberhalb von 800 m ü. M. könnte gar ein halber Meter Neuschnee fallen. (man/noo/SDA)