Es könnte so schön sein. Geschenke unter dem geschmückten Weihnachtsbaum, und draussen rieselt leise der Schnee. Doch gerade im Flachland sieht es oft anders aus. Von wegen weisse Flocken. Wenn etwas vom Himmel fällt, dann Regen. Und so stellt sich für viele die Frage: Gibt es dieses Jahr Schnee an Weihnachten?
Die Feiertage rücken immer näher. In rund zwei Wochen ist bereits Weihnachten. Trotzdem wollen sich die Meteorologen noch nicht festlegen. Es ist noch zu früh für eine Prognose. Die Wettermodelle würden schon ab Mitte kommender Woche extrem voneinander abweichen, erklärt Roger Perret im Meteoblog von «Meteo News». Ein einigermassen verlässlicher Trend für weisse Weihnachten sei wahrscheinlich erst nach dem 15. Dezember möglich. «Grundsätzlich sind Aussichten ab etwa 5 bis 7 Tagen sowieso immer mit Vorsicht zu geniessen», heisst es weiter.
Chance nur in St. Gallen über 50 Prozent
Momentan sei mildes Tauwetter an Weihnachten gleich wahrscheinlich wie kaltes Winterwetter, schreibt der Meteorologe. Ein Blick auf die Statistik ausgewählter Schweizer Städte seit 2001 zeigt aber: Die Chancen auf weisse Weihnachten sind zumindest im Flachland nicht besonders gross.
Meteorologen sprechen übrigens von weissen Weihnachten, wenn entweder am 24., 25. oder 26. Dezember bei der Messung um 7 Uhr mindestens ein Zentimeter Schnee liegt. Grösser als 50 Prozent ist die Chance gemäss Statistik nur in St. Gallen. Dort gab es in den vergangenen 21 Jahren 12 Mal weisse Weihnachten. In Chur und Zürich gab es 7 Mal und in Bern 6 Mal weisse Weihnachten, was einer Wahrscheinlichkeit von knapp 29 Prozent entspricht.
Noch schlechter stehen die Chancen in Lugano und Basel, wo es in den letzten 21 Jahren 4 Mal beziehungsweise 3 Mal schneite. Genf und Luzern konnten sich in diesem Zeitraum gar nur 2 Mal über weisse Weihnachten freuen. Dort ist die Wahrscheinlichkeit damit nur rund 10 Prozent.
Steckt die Klimaerwärmung dahinter?
Die grösste Schneemenge an Weihnachten wurde übrigens mit 32 Zentimetern am 26. Dezember 2001 in St. Gallen sowie mit 30 Zentimetern am 24. Dezember 2011 in Chur gemessen. «Auffällig ist zudem, dass es in der ersten Dekade deutlich häufiger weisse Weihnachten gab als in der zweiten Dekade», erklärt Perret. «Seit 2011 traten weisse Weihnachten nur noch sporadisch auf.»
Ob dies zufällig oder der Klimaerwärmung geschuldet ist, könne nicht abschliessend beantwortet werden. Der betrachtete Zeitraum sei dafür zu klein. «Zu vermuten ist aber, dass weisse Weihnachten im Flachland immer seltener werden, wenn in Zukunft die Durchschnittstemperaturen weiter steigen», schreibt der Meteorologe. (jmh/noo)