Darum gehts
- Frühere Schönheitsmakel total im Trend, vor allem auf Social Media
- Tätowierte Sommersprossen werden immer beliebter, auch in der Schweiz
- Altersgruppe der Kunden liegt zwischen 25 und 45 Jahren
Tattoos, klar! Ob der kleine Anker am Handgelenk oder der Löwenkopf, der einen ganzen Rücken ziert. Bald jeder scheint – mal mehr, mal weniger versteckt – ein kleines Tintenbild unter der Haut tragen. Doch Tattoos im Gesicht sind eher die Ausnahme – oder? Wenns um Sommersprossen geht, absolut kein Hindernis. Die kleinen Pünktchen haben sich in den letzten Jahren vom Makel zum Schönheitsideal entwickelt.
Erst nutzte man Make-up, um sich die kleinen Pünktchen ins Gesicht zu malen, später half man sich mit dem Färbemittel Henna – jetzt tätowiert man sich die Schönheitsflecken ins Gesicht. Der Vorteil: Das Ergebnis hält länger und sieht echter aus. Zumindest im Internet: Dort teilen einige Influencer ihre Behandlung und Erfahrung mit «Fake Freckles».
Jetzt zieht die Schweiz nach
Auch in der Schweiz gibt es diverse Angebote. So etwa im Studio «Dreamland Gallery Tattoo & Artwork» in Dielsdorf ZH. Die «Fake Freckles» gehören schon seit drei Jahren zum Repertoire, wie Inhaberin Sandee (40) erzählt. Die Nachfrage habe sich jedoch bis Ende letztes Jahr in Grenzen gehalten. Ganz im Gegenteil zum Ausland, wo der Trend deutlich stärker gewesen sei. Doch nun scheint er in der Schweiz angekommen zu sein: «In den letzten Monaten ist die Nachfrage merklich grösser geworden.»
Bei den falschen Sommersprossen spricht man eigentlich nicht von einer Tätowierung, sondern von «Permanent Make-up». Der Unterschied? Die Pigmente. Sie seien feiner und farblich perfekt aufs Gesicht zugeschnitten, sagt Sandee. «Tattoopigmente sind meist grösser und die Farben kräftiger und intensiver.»
Für die «Fake Freckles» verwendet sie persönlich spezielle Pigmente, die mit der Zeit verschwinden und sich dabei nicht in ihrer Farbe verfälschen. Da sich die Haut im Gesicht schneller erneuert, verschwinden die Sommersprossen auch mit der Zeit. Das heisst: Sie sind nicht wirklich permanent. Und: Man muss sie von Zeit zu Zeit auffrischen.
Erst überlegen – dann entscheiden
Wie Sandee erzählt, kommen Leute zwischen 25 und 45 zu ihr ins Studio. Die Tattoo-Künstlerin hatte aber auch schon weitaus ältere Kundinnen. «Die meisten Kunden und Kundinnen haben sich die Freckles zuvor selbst geschminkt und möchten sich mit der tätowierten Variante den Zeitaufwand ersparen.»
Eine Schmink-Testphase empfiehlt sie auch jedem, der überlegt, sich die markanten Pünktchen ins Gesicht tätowieren zu lassen. So erkennt man, ob sie einem wirklich gefallen. Die Gründe für eine Freckles-Behandlung seien sehr unterschiedlich, erklärt Sandee: «Die einen wollen dem Trend folgen, andere lediglich ihre natürlichen Sommersprossen verstärken.»
Der neue Trend, der gerade immer mehr Kundinnen und Kunden in ihr Studio treibt, erlaubt der Tattoo-Künstlerin, auch mal etwas kreativer zu werden. Inzwischen tätowiert sie auch Sommersprossen-Herzchen oder sogar versteckte Sternzeichen.