Neue Studie zeigt
Wie viel Tattoo-Farbe wirklich im Körper bleibt

Eine neue Studie des deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung hat erstmals den Weg und Stoffwechsel von Tattoofarben im Körper untersucht. Die Ergebnisse überraschen.
Publiziert: 05.02.2025 um 18:17 Uhr
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Beim Tätowieren wird mit einer Nadel Farbe unter die Haut gestochen.
Foto: Getty Images

Auf einen Blick

  • Studie untersucht Verteilung und Stoffwechsel von Tattoomitteln im Körper
  • Stoffwechselprodukte bereits kurz nach ersten Nadelstichen im Blut nachweisbar
  • Nur etwa ein Fünftel der verwendeten Farbe gelangt tatsächlich in die Haut
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Johannes HilligRedaktor News

Tattoos gehen unter die Haut. Inzwischen ist die Kunst im Alltag angekommen und viele Menschen tragen stolz ihre Motive auf ihrem Körper. Doch was passiert eigentlich mit der Farbe? Wird sie vom Körper aufgenommen? Und wenn ja: Wie genau?

Genau diesen Fragen hat sich das Bundesinstitut für Risikobewertung in Deutschland (BfR) gewidmet. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Zeitschrift Archives of Toxicology veröffentlicht. Und diese zeigen: Es bleibt weniger Farbe im Organismus als bisher vermutet.

«Mit den Ergebnissen aus unserer Studie lassen sich die gesundheitlichen Risiken beim Tätowieren künftig genauer abschätzen und bewerten», sagt Studienleiterin Ines Schreiver vom BfR zum «Deutschen Gesundheitsportal». 

«Ablagerung von Farbpigmenten in den Lymphknoten»

Gleichzeitig bestätigt die Studie bisherige Untersuchungen. Denn: Ablagerungen gibt es schon. «Die Ablagerung von den Farbpigmenten aus Tätowierungen in den Lymphknoten ist seit langem bekannt und wurde auch durch unsere Studien hinreichend belegt», so Schreiver. 

Für die Studie liessen sich die Teilnehmer ein Tattoo stechen. Das Motiv spielte keine Rolle. Davor wurden Urin- und Blutproben genommen. Dann während des Tätowierens und schliesslich danach. Um den Weg der Farbpartikel nachvollziehen zu können, kamen bestimmte Markersubstanzen zum Einsatz.

Unbedenklich sind damit Tattoos aber nicht

Bereits in den ersten Proben, die während des Tätowierens genommen wurden, konnten die Wissenschafter feststellen, dass Pigmente verstoffwechselt worden waren. Ausserdem fanden die Forscher heraus, dass gerade mal ein Fünftel der Farbe wirklich in der Haut bleibt. Den Rest, also den Grossteil, scheidet der Körper wieder aus – beispielsweise bei der Wundheilung. 

Unbedenklich sind Tattoos damit aber nicht ganz. Das BfR schreibt dazu auf der offiziellen Seite: «Farbmittel können Schwermetalle und allergieauslösende Substanzen enthalten. In der Trägerflüssigkeit können zahlreiche weitere Inhaltsstoffe wie Konservierungs- oder Verdickungsmittel enthalten sein. Wirkungen auf die Gesundheit im Zusammenhang mit Tätowierungen können sofort nach dem Tätowieren oder Wochen danach auftreten. Die überwiegende Mehrheit der Komplikationen steht im Zusammenhang mit lokalen Hautreizungen oder Hautreaktionen allergischer Natur.»

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