Firma gehört Putin-Tochter
Russische Software bei Kantonspolizei nur getestet

Die Kantonspolizei Zürich hat eine russische Software nur getestet. Für einen realen Fall ist diese gemäss Regierungsrat nie eingesetzt worden. Der Hersteller stammt aus dem Umfeld von Präsident Putin.
Publiziert: 25.04.2024 um 17:57 Uhr
Die Kantonspolizei Zürich testete eine fragwürdige russische Software. Laut Regierungsrat war diese nie mit dem Netzwerk der Kapo verbunden. (Symbolbild)
Foto: URS FLUEELER
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Die russische Software dient vor allem bei der Spurensicherung. Sie hilft Forensikern, nach Verkehrsunfällen oder Verbrechen Orte dreidimensional darzustellen. (Symbolbild)
Foto: KEYSTONE/TI-PRESS/SAMUEL GOLAY

Der Test-Computer sei nie mit dem Netzwerk der Kantonspolizei verbunden gewesen, schreibt der Regierungsrat. Als 2023 Sicherheitsprobleme bekannt wurden, sei die Software deinstalliert worden.

Der Regierungsrat beantwortet damit eine Anfrage von SP, Grünen und SVP. Diese stellten die Fragen, nachdem der «Tages-Anzeiger» die Geschichte um die russische Software publik gemacht hatte. Befürchtet wurde, dass möglicherweise Daten abgegriffen wurden.

Putins Tochter involviert

Laut dem Bericht gehörte die Herstellerin der Software einer Stiftung, die von Katerina Tichonowa, Tochter von Wladimir Putin, geleitet wird. Finanziert wurde sie von russischen Oligarchen, die Putin nahestehen.

Die Kantonspolizei wollte die Software ab 2017 laut Regierungsrat für die Auswertung von Daten nach der Dokumentation schwerer Unfallereignisse mithilfe von Drohnen nutzen. Auf den Hinweis in der Anfrage, dass Sicherheitsrisiken von staatsnahen russischen Softwares schon vor 2023 bekannt gewesen seien, geht der Regierungsrat nicht ein.

Um Probleme zu vermeiden, will der Kanton künftig die Lieferanten aus Sicht der Cybersicherheit standardisiert bewerten. Auch gebe es ein Informationssicherheits- und Datenschutzkonzept. (SDA)

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