«Fehlt gänzlich an Menschlichkeit»
Chauffeur (26) vergeht sich an 9-Jährigem mit Behinderung

Ein 9-jähriger Bub aus Biel kam Anfang Januar mit Schmerzen nach Hause. Der Fahrer des Behindertentransports soll den Buben misshandelt und vergewaltigt haben. Gemäss Fachperson ist der Übergriff besonders scharf zu verurteilen.
Publiziert: 17:33 Uhr
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Aktualisiert: 20:37 Uhr
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Ein Neunjähriger wurde vom Chauffeur eines Behindertentransports misshandelt. (Symbolbild)
Foto: IMAGO/Wolfgang Maria Weber

Auf einen Blick

  • Chauffeur eines Behindertentransports wegen Misshandlung eines 9-jährigen Buben angezeigt
  • Eltern informierten sofort die Polizei, Kind wurde ins Spital gebracht
  • 26-jähriger Täter wurde nach 48 Stunden Haft freigelassen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Angela RosserJournalistin News

Ein Chauffeur (26) eines Behindertentransportunternehmens wurde im Januar angezeigt und festgenommen, jedoch nach 48 Stunden aufgrund der geltenden Unschuldsvermutung wieder frei gelassen. Dem 26-Jährigen wird vorgeworfen, einen neunjährigen Buben mit Behinderung misshandelt zu haben.

Der Bub aus Biel BE sei Anfang Januar mit starken Schmerzen und traumatisiert nach Hause gekommen, schreibt die Zeitung «Biel-Bienne». Der Chauffeur des Behindertentransports habe ihm sein Geschlechtsteil gezeigt, sich an ihm vergriffen und den Buben, der auf fremde Hilfe angewiesen ist, anal penetriert.

Übergriff am dritten Tag der Probezeit

Die Eltern des Neunjährigen haben laut dem Bericht sofort die Polizei informiert und der Bub sei mit der Ambulanz ins Spital gebracht und untersucht worden. Nach dem Befund kam es laut der Zeitung zu einer Anzeige gegen den Chauffeur des Unternehmens. 

Ebenfalls angezeigt worden, sei auch die Schule des Kindes. Diese habe sich bei der Polizei nach dem Stand der Dinge erkundigt, obwohl diese Informationen der Schweigepflicht unterliegen. Gemäss Berichten habe sich der beschuldigte Chauffeur noch in der Probezeit befunden. Der mutmassliche Übergriff auf den neunjährigen Schutzbefohlenen soll sich am dritten Tag seiner Probezeit zugetragen haben. Für das Unternehmen, das hauptsächlich im Kanton Bern operiert, arbeitet der 26-Jährige mittlerweile nicht mehr.

Psychologe ordnet Tat als «moralisch besonders zu verurteilen» ein

Ein Kinder- und Jugendpsychologe sagte gegenüber «Biel Bienne», dass dieser Fall moralisch besonders zu verurteilen und kriminell sei. Der mutmassliche Täter habe die Minderjährigkeit seines Opfers und auch seine Beeinträchtigung ausgenutzt. Dem Mann fehle es gänzlich an Menschlichkeit, so der Psychologe.

Das Newsportal «ajour» sprach mit einem Mitarbeiter eines anderen grossen Seeländer Transportunternehmens. Dieser erklärte, dass bei jeder Anstellung genau hingeschaut werde. Besonders gut aber beim Schulbustransport. Neben dem regulären Auszug aus dem Strafregister werde auch das zentrale Informationssystem Verkehrszulassung konsultiert. Hier sind zum Beispiel Ausweisentzüge registriert. Bei dem Unternehmen sei auch ein Sonderprivatauszug einzureichen. Dem wäre beispielsweise zu entnehmen, wenn eine Person ein Rayonverbot erhalten und sich einer Schule nur bis auf maximal 50 Meter nähern dürfte.

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