Crystal Meth ist in der Schweiz weniger verbreitet als Kokain. Aber die Substanz ist auf dem Vormarsch, heisst es von Sucht Schweiz. «Die Abwasseranalysen legen nahe, dass der Konsum in Bern, Basel und Zürich seit 2015 zugenommen hat», so Pressesprecher Markus Meury.
Crystal Meth ist die kristalline Form der synthetischen Droge Methamphetamin. Das Abhängigkeitsrisiko ist sehr hoch, erklärt der Experte: «Dies hängt mit der Stärke und der langen Wirkungsdauer sowie mit den unangenehmen Wirkungen beim Herunterkommen zusammen.»
Risikogruppe: Teilnehmer von Sex-Partys
Als besondere Risikogruppen sieht Sucht Schweiz Sportfans und Menschen, die lange aufmerksam bleiben müssen, wie zum Beispiel Chauffeure. Die Geschichte von Marco S.* zeigt ebenfalls eine typische Meth-Karriere. Der Zürcher kam an einer Sexparty in Kontakt mit der Droge, Chemsex nennen das die Experten. «Im Zusammenhang mit Chemsex wurde auch über den Konsum durch Injektion berichtet», so Meury.
Diese Erfahrung hat auch Mehdi Safavi, Chefarzt der Suchtfachklinik Zürich, gemacht: In der Chemsex-Szene gehöre Crystal Meth zu den «klassischen» Drogen. Dabei geht es um die Senkung der Hemmschwelle. «Chemsex steht zumeist im Zusammenhang mit Männern, die Sex mit Männern haben», sagt der Arzt.
Herunterkommen löst Schmerzen aus
Besonders kritisch: Das Herunterkommen löst bei den Konsumenten Schmerzen aus: «Diese Schmerzwahrnehmungen führt bei den Betroffenen in aller Regel zu einem erneuten Verlangen und Konsum. Das im Vergleich zu anderen Substanzen weit stärkere Abhängigkeitspotential macht Crystal Meth zu einer deutlich problematischen Droge.»
Beide Experten raten Konsumenten, mit einer Fachperson Kontakt aufzunehmen. Informationen finden sich auf www.suchtindex.ch