Wo man nur hinsieht, liegt Schnee. Dieses Wochenende hat sich die Schweiz in ein regelrechtes Winterparadies verwandelt. Zeit, um sich in den Schnee zu stürzen und einen Schneemann zu bauen.
Doch wie gelingt der perfekte Schneemann? Der «Tages-Anzeiger» hat bei Fabian Wolfsperger vom Institut für Schnee- und Lawinenforschung nachgefragt.
Ab minus 3 Grad gelingt es gut
Dem Fachmann zufolge spielt die Temperatur des Schnees eine essenzielle Rolle. So sei es mit kaltem Schnee kaum möglich, einen Schneeball zu formen, da dieser gleich wieder auseinanderfalle.
«Ich würde sagen, ab einer Schneetemperatur von minus 3 Grad Celsius oder wärmer sollte es ganz gut klappen. Dann können Sie einen kleinen Schneeball über die Schneedecke rollen und die Kugel wächst von allein», so Wolfsperger zum «Tages-Anzeiger».
Bei sehr tiefen Temperaturen gehe man also am besten wieder nach Hause und warte zwei, drei Stunden mit dem Schneemann. «Je wärmer der Schnee, desto eher können Sie eine schön feste Schneekugel formen, weil die Eiskristalle besser zusammenwachsen.» Das nenne man den Sinterprozess – also der Vorgang, bei dem eine feste Masse nahe dem Schmelzpunkt verdichtet wird.
Generell lasse sich sagen, dass sich frisch gefallener und warmer Neuschnee am besten für einen Schneemann eigne. Am schlechtesten sei dagegen Altschnee geeignet, der wegen der groben Körner nur sehr langsam sintert.
Beim Rollen der Kugel ist weniger mehr
Damit der Schneemann möglichst stabil werde, müsse man sich Zeit lassen. Die Zauberformel lautet dabei, die Kugel langsam zu rollen und zwischendurch einige Sekunden ruhen lassen und festzudrücken. «So bekommt der Schnee Zeit, um zusammenzuwachsen.»
Hat man die zweite Kugel parat, sollte man beide Kugeln etwas abflachen, um Kontaktflächen zu schaffen. «Wenn sie erst einmal stabil aufeinanderstehen, muss man nur warten, und der Schnee wächst unter der statischen Last der Kugel zusammen», so der Schneefachmann zum «Tages-Anzeiger».
Daraufhin könne man die Übergänge mit Schnee verstärken. Der Effekt, den dieser Prozess hat, werde jedoch etwas überschätzt.
So hält dein Schneemann möglichst lange
Und wie schafft man es, dass einem der Schneemann möglichst lange erhalten bleibt? Wenn man wisse, dass es in der Nacht kalt wird, könne man etwas Wasser über den Schneemann geben. «Dadurch bekommt der Schneemann eine grössere Masse, und wenn er in der Nacht schön durchfriert, schmilzt er am nächsten Tag langsamer.»
Zudem sei es von Vorteil, den Schneemann dort zu bauen, wo permanent Schatten ist. (dzc)
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