Kaum eingezogen, wucherte der Schimmel in der Wohnung von Oksana Schmidt (39) aus Flawil SG. Sie ist kein Einzelfall. «Schimmel ist ein sehr grosses Problem in der Schweiz», sagt Franc Zaccaria. Gemäss Statistik ist etwa jedes fünfte Haus mehr oder weniger davon betroffen. Der Geschäftsführer der Maler Langhart GmbH in Zürich hat sich auf Schimmelbefall spezialisiert. Gegenüber Blick erklärt er, worauf man bei Befall achten muss – und wie man Schimmel frühzeitig erkennt.
«Man sollte die Rückseite der Möbel kontrollieren, vor allem im Winter und bei Möbeln, die an Aussenwänden platziert sind», sagt er. Tipp vom Profi: Mit dem Kauf eines Hygrometers kann die Luftfeuchtigkeit gemessen werden. Idealerweise liegt die Luftfeuchtigkeit im Winter durchschnittlich bei 50 Prozent.
Wie erkennt man, ob Schimmel übermalt wurde?
Schon beim Betreten eines Hauses kann man mögliche Schimmelursachen erkennen. Ein versteckter Hinweis: bröckelnder Putz. Entdeckt man Risse an der Fassade, kann das ein Zeichen für feuchte Wände sein – der perfekte Nährboden für Schimmel. Ausserdem sollte man unbedingt die Fensterrahmen checken. An den Silikonabdichtungen bildet sich der Pilz häufig zuerst und bleibt auf den ersten Blick unentdeckt.
Besonders fies: Um nicht selber für den Schaden aufkommen zu müssen, wird allfälliger Schimmel häufig einfach übermalt. «Das erkennt man als Laie kaum, es sei denn, die Malerarbeiten wurden unsauber ausgeführt und man sieht eine veränderte Oberflächenstruktur oder wenn es Farbunterschiede gibt», sagt Zaccaria. Ein Schimmelexperte kann dies hingegen in der Regel durch verschiedene Messungen feststellen.
Je dunkler, desto gefährlicher
Es gibt ca. 200'000 verschiedene Arten von Schimmel. «Wirklich schlimm sind ungefähr 20 davon. Je dunkler der Schimmel, desto gefährlicher ist er in der Regel», erklärt Zaccaria. Die Ursachen des Schimmelbefalls können sehr vielseitig sein. In vielen Fällen liegt das Problem sowohl an baulichen Mängeln, als auch am Nutzungsverhalten der Bewohner, fasst der Experte zusammen.
Vorbeugen kann man Schimmel vor allem, indem man richtig lüftet: Fenster zwei bis viermal am Tag für jeweils fünf bis zehn Minuten ganz öffnen – nicht nur kippen.
