Fahranfänger und Ausländer verschlimmern den Stau im Gotthard
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Blick in der Autobahnzentrale:Anfänger und Ausländer verschlimmern den Gotthard-Stau

ETH-Forscher klärt auf
Wie Stau aus dem Nichts entsteht

Spätestens zur Ferienzeit wird es voll auf den Strassen. Bestes Negativbeispiel: der Stau vor dem Gotthard. Dabei ist Stau nicht gleich Stau. Ein ETH-Experte erklärt, was Lenker tun können, damit es nicht klemmt.
Publiziert: 29.06.2024 um 10:27 Uhr
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Aktualisiert: 29.06.2024 um 10:35 Uhr
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Ärgerlich für alle Beteiligten: Im Stau geht es nur kaum voran.
Foto: Getty Images
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Johannes HilligRedaktor News

Plötzlich geht es kaum noch voran. Kurz anfahren und wieder bremsen. Stau! Manchmal klemmt es wie aus dem Nichts. Eigentlich könnte man schon längst am Ziel sein, doch der viele Verkehr verzögert die Fahrt. Ärgerlich. Wer in der Schweiz unterwegs ist, braucht starke Nerven. Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Es wird immer schlimmer!

«Die Staus auf den Nationalstrassen haben 2023 einen neuen Rekordwert erreicht. Insgesamt wurden 48'807 Staustunden verzeichnet», schreibt das Astra. Ein Anstieg von 22,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Aber wie entsteht überhaupt Stau? Und warum scheint er manchmal wie aus dem Nichts zu kommen?

«Gründe dafür sind Fahrfehler»

«Stau entsteht immer dann, wenn es mehr Nachfrage gibt, als die Strasse abarbeiten kann», sagt Kay Axhausen, emeritierter Professor für Verkehrsplanung und Transportsysteme an der ETH Zürich, zu Blick. Bei einem Unfall zum Beispiel ist es klar. Wenn eine Spur gesperrt wird, müssen sich alle anderen Fahrer plötzlich eine Spur teilen. Das Gleiche gilt für eine Baustelle.

Der Stau-Experte weiter: «Es gibt auch Staus, die aus dem Nichts zu kommen scheinen. Die Gründe dafür sind Fahrfehler. Zu dichtes Auffahren oder plötzlicher Spurwechsel zum Beispiel. In dem Moment kommt es zu einer abrupten Bremsung. Was nicht allzu dramatisch erscheint, sorgt aber für eine Kettenreaktion. Die nachfolgenden Fahrzeuge müssen ebenfalls bremsen und am Ende kommt es vielleicht sogar ganz zum Stillstand.»

Wird es in Zukunft keine Staus mehr geben?

Grundsätzlich gilt: «Autofahrer sind immer selber der Stau.» Nur weil er oder sie gerade unterwegs ist, gibt es den Stau. Um den Verkehr trotzdem flüssig zu halten, gibt es zwei Lösungsansätze.

Nummer 1: Automatisierung. Das Auto übernimmt den grössten Teil oder sogar gleich ganz das Steuer. «Durch die Minimierung der Fahrfehler gibt es weniger Staus», erklärt der ETH-Professor. Wird es in Zukunft also keine Staus mehr geben, weil die Autos keine Fehler mehr machen? Leider nein. Axhausen dazu: «Es wird auch in der Zukunft Staus geben, selbst mit selbstfahrenden Autos. Das Problem der Menge wird nicht durch die Automatisierung gelöst.»

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Und das führt direkt zu Nummer 2: Regulierung. Weil zu viele Fahrzeuge unterwegs sind, gibt es Stau. Daher darf nur eine bestimmte Anzahl an Fahrzeugen, die Strasse nutzen. «Das wird schon beim Gotthard gemacht. Eine künstliche Warteschlange wird erzeugt. Eine andere Art der Regulierung sind Strassengebühren. Beispiele in Singapur oder London zeigen, dass das funktioniert.»

Darum sollte man Spuren wechseln vermeiden

In der Schweiz gibt es keine Strassengebühren. Und auch die Technik ist noch nicht so perfekt eingestellt, dass es weniger Staus geben könnte. Die frustrierende Realität bringt Axhausen auf den Punkt. «Es bleibt uns also oft nichts anderes übrig, als uns in den Stau zu stellen, wenn man mit dem Auto unterwegs ist. Die bessere Option wäre den Zug zu nehmen, eine andere Route oder gar nicht wegzufahren.»

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Wir müssen uns also damit abfinden, dass es auf Schweizer Strasse immer öfter klemmt. Und wenn der Fall eintritt, hat der Stau-Experte einen Tipp: Auf keinen Fall die Spur wechseln, selbst, wenn es den Anschein hat, dass es links oder rechts schneller vorangeht. Axhausen zu Blick: «Die Spur im Stau zu wechseln, führt nicht schneller zum Ziel. Im Gegenteil: Durch das Fahrmanöver machen es die Fahrer für alle anderen eigentlich nur schlimmer.»

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