Kurz vor 23 Uhr zeigte das Thermometer am Montag örtlich bis zu 19 Grad an. «Und das Mitte November – Wahnsinn», schreibt Meteo News auf X. Dabei lag die Schneefallgrenze am Sonntag noch bei 600 bis 800 Metern.
Doch der Start in die neue Woche war etwas milder, als es die dünne Schneedecke vermuten liess. «Im November nachts im T-Shirt herumlaufen – so stellt man sich diese Jahreszeit nicht vor», sagt Michael Eichmann von Meteo News zu Blick. «Für die Tageszeit sind diese Temperaturen aussergewöhnlich.»
«Es ist eine Achterbahnfahrt»
Doch für die milden Temperaturen gibt es eine einfache Erklärung: Ursache ist laut dem Wetterexperten die Südwestströmung – in einigen Regionen auch Föhneffekte. Wenn die Grundmasse der Luft eine bestimmte Temperatur hat, kann sie durch den starken Wind gut durchmischt werden.
Allerdings hält das Wetter derzeit nicht lange an. «Im Moment ist es eine Achterbahnfahrt», sagt Eichmann. «Am Freitag erwarten uns mit der nächsten Kaltfront etwa 6 bis 7 Grad. Aber schon am Sonntag kann das Thermometer wieder auf 15 Grad klettern.»
Erhöhte Hochwassergefahr
Derzeit macht vor allem der Regen auf sich aufmerksam – denn er fällt in Massen. «Die westlichen Regionen bekommen am meisten Niederschlag ab. Vor allem entlang der Voralpen, im Berner Oberland und im westlichen Wallis fällt viel Regen», erklärt der Meteorologe.
In diesen Regionen ist auch die Hochwassergefahr erhöht – allerdings vor allem in den höher gelegenen Gebieten. Dort wirken laut Eichmann die grossen Niederschlagssummen und die Schneefallgrenze zusammen: Regnet es auf Schnee, fliesst nicht nur Regen-, sondern auch Schmelzwasser ab. Davon sind aber eher die Bergbäche betroffen.
Im Laufe des Mittwochs sollen die Niederschläge wieder nachlassen. Der Schwerpunkt des Regens liegt gemäss dem Meteorologen zwischen Montagabend und Mittwochmorgen.
Wintereinbruch lässt auf sich warten
Obwohl es am Wochenende in tieferen Lagen teilweise geschneit hat, lässt der Winter – ausser in den Bergen – noch auf sich warten. «Im Flachland ist ein Kälteeinbruch in den nächsten zehn Tagen unwahrscheinlich», sagt Eichmann. «Trendmässig ist auch in den nächsten drei Wochen nicht damit zu rechnen, aber die Vorhersage ist schwierig».
Wer über den bisher ausgebliebenen Wintereinbruch enttäuscht ist, kann sich mit der vorerst fehlenden Glatteisgefahr trösten. Denn die besteht laut Wetterexperten derzeit nicht. Solange das Wetter so wechselhaft bleibt, können sich die Luftmassen über Nacht nicht ausreichend abkühlen, um Glatteis zu verursachen.