Jetzt versucht sich Oskar Betschart als Schwyzerörgeli-Lehrer
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«Habe bereits einige Schüler»:Jetzt versucht sich Oskar Betschart als Schwyzerörgeli-Lehrer

Digitalisierung bietet neue Job-Chancen auch für Sehbehinderte
«Blinde arbeiten am Computer oft schneller als Sehende»

Laut einer Studie leben in der Schweiz rund 50'000 blinde Menschen. Viele sind gut ausgebildet und wollen arbeiten. Die Digitalisierung bietet ungeahnte Chancen. Das sagt Job-Coachin Catherine Rausch (42) vom Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverband (SBV).
Publiziert: 15.06.2022 um 12:07 Uhr
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Catherine Rausch (42) ist Leiterin der Abteilung Job-Coaching beim Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverband (SBV). Zu ihr kommen Blinde, die Jobs suchen, und Unternehmer, die ihre Arbeitsplätze auf Blinde einstellen wollen.
Foto: zVg
Myrte Müller

Oskar Betschart (39) und Lenthe Basant (55) haben etwas gemeinsam. Der Sachbearbeiter aus Mühlau AG und der Zürcher Customer Experience Specialist sind blind. Jeder erzählt jedoch eine andere Geschichte. Der Aargauer arbeitete 18 Jahre lang im Personalwesen, aber wurde letztes Jahr gekündigt, weil er mit der rasanten Digitalisierung nicht mehr mithalten konnte.

Lenthe Basant hingegen ist gerade am PC in seinem Element. Virtuos fliegen seine Finger über die Tastatur. Dank spezieller Software wie dem sogenannten Screenreader, der vorliest, was auf dem Bildschirm passiert, spielt seine Sehbehinderung kaum eine Rolle. «Ist etwas unklar, kann ich es auch auf meiner Blindenschrifttastatur nachlesen», erklärt er. Seit 2007 arbeitet er für den Migros-Genossenschaftsbund, prüft die Bedienbarkeit von Webseiten und Apps für Menschen mit Behinderungen.

Die Jobsuche für Blinde ist noch immer schwierig

Catherine Rausch (42) kennt solche beruflichen Karrieren, die unterschiedlich verlaufen können. Sie ist Leiterin der Job-Coaching-Abteilung beim Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverband. Zu ihr kommen Menschen mit Sehbehinderungen, die Unternehmen suchen, die sich auf ihre sehbehinderten und blinden Mitarbeiter einstellen wollen. «Es gibt Menschen, die erst im Verlauf ihres Lebens erkranken. Arbeitsweise und das Arbeitsumfeld müssen dann angepasst werden», sagt Rausch.

Noch immer sei die Anstellung von sehbehinderten Mitarbeitenden etwas Besonderes, sagt Rausch, «die Jobsuche ist schwierig, obwohl viele Menschen mit Sehbehinderung sehr gut ausgebildet sind». Es sei für Unternehmen eine Herausforderung, sich auf die Barrierefreiheit einzustellen. Auch wenn die Digitalisierung für Oskar Betschart zum Stolperstein wurde – für viele andere Betroffene ist sie eine Chance.

Dank Sprachprogrammen arbeiten Blinde oft schneller

«Sehbehinderte und Blinde sind oft besser am Computer», sagt die Job-Coachin, «weil sie beispielsweise die Maus nicht bedienen können, sind sie Meister in der Anwendung von Shortcuts. Dank der Sprachprogramme können sie effizient arbeiten. Sie haben meist eine klare Orientierung und sich eine gute Struktur und Ordnung angeeignet.» Damit seien sie durchaus ein Gewinn für das Team.

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