«Das hat mir nicht gutgetan»
So hat das Geld sein Leben verändert – Multimillionär packt aus

Ein Schweizer wurde über Nacht zum Multimillionär, doch das plötzliche Vermögen brachte zunächst mehr Stress als Glück. Er kämpfte mit Überforderung und Sinnkrisen.
Publiziert: 29.07.2024 um 11:57 Uhr
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Aktualisiert: 29.07.2024 um 13:14 Uhr
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Ein Schweizer wurde über Nacht zum Multimillionär. (Symbolbild)
Foto: keystone-sda.ch

Wie ist es, von einem Tag auf den anderen Multimillionär zu werden? Einem Schweizer, der anonym bleiben möchte, ist genau das passiert. Gegenüber der «Berner Zeitung» erzählt er, was der Reichtum mit ihm gemacht hat. Er möchte nicht preisgeben, wie er zu der hohen Geldsumme gekommen ist. Es sei aber auf legale Art und Weise passiert.

Der Schweizer erinnert sich noch genau an den Moment, als er begriff, dass er quasi über Nacht Multimillionär geworden war. «Ich sass vor dem Laptop, sah diese riesige Zahl mit den vielen Nullen – und war erst mal komplett überfordert», sagt er zur «Berner Zeitung». «Klar hatte ich Freude, aber da war auch viel Stress – was bedeutet das jetzt für mein Leben?»

Die Suche nach einer Leidenschaft

Doch die Millionen machten den Schweizer zunächst nicht glücklicher. Im Gegenteil: Ein paar Monate nach dem Geldsegen schlitterte er in eine depressive Phase. Er kündigte seinen Job – ohne Struktur und sozialen Austausch im Büro wurde er immer unzufriedener. Er musste herausfinden, wofür er wirklich brennt.

Dies war eine Herausforderung: In seinem neu gekauften Haus versuchte er sich mit künstlerischen Arbeiten. Er merkte schnell, dass ihn das nicht glücklich machte. Sein Geld wollte er mit anderen teilen.

Angst vor Geldverlust

Der Schweizer gründete eine Arbeitsgemeinschaft und entschied, 90 Prozent seines Geldes bis zum Lebensende zu spenden. «Ich habe so viel Geld», sagt er, «und andere haben so gute Ideen – Projekte, die der Welt wirklich helfen.»

Millionen hat er bisher unter anderem an Entwicklungsprojekte, Start-ups im Umweltschutz und Hilfsorganisationen für Ukraine-Flüchtlinge gespendet.

Doch mit dem Reichtum sieht der Schweizer Gefahren: Materialismus, Angst vor Geldverlust, Veränderung von Beziehungen. «Ich merke jetzt schon, dass es einige nicht mit mir verscherzen wollen und sich bei Sprüchen oder Kritik zurückhalten.»

Obwohl er sich haufenweise teure Sachen kaufen könnte, entschied er sich bewusst dazu, seinen Konsum einzuschränken.

Geld bedeutet nicht gleich Glück

Glücksforscher Bernhard Sollberger erklärt gegenüber der «Berner Zeitung»: «Wir wissen, dass Geld sehr potent ist, um Unglück wie finanzielle Sorgen zu verhindern. Kommt man aber gut durchs Leben, bringt mehr Geld für das Glück nicht mehr wahnsinnig viel.»

Für den Schweizer liegt der wahre Wert seines Reichtums nun darin, dass er Zeit für alles hat, was ihm wichtig ist. Dazu gehören Sport und seine Kinder.

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