Das hilft bei Hitzschlag und Sonnenstich
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Tipps vom Hausarzt:Das hilft bei Hitzschlag und Sonnenstich

Das gibt es zu beachten
So gefährlich ist die Hammer-Hitze für uns

Hitze pur und Sonne satt sorgen nicht nur für sonnige Gemüter, sondern bringen auch Gefahren mit sich. Blick erklärt in neun Punkten, worauf man achten muss.
Publiziert: 19.07.2022 um 16:16 Uhr
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Aktualisiert: 20.07.2022 um 10:08 Uhr
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In der aktuellen Hitzewelle lauern zahlreiche Gefahren.
Foto: keystone-sda.ch
Sven Ziegler

Die Hitze-Welle hat die Schweiz fest im Griff. Am Dienstag wird es richtig heiss: Temperaturen von fast 40 Grad erreichen unser Land. In einigen Regionen hat der Bund deswegen sogar eine Hitzewarnung ausgerufen.

Jetzt sollten wir uns also besonders gut schützen. Auf Sport in den heissen Sonnenstunden etwa sollte verzichtet werden. Aber die Sonne ist nicht die einzige Gefahr. Blick zeigt, worauf du sonst noch achten solltest.

1. Schwere Beine

Durch die Hitze können schwere Beine entstehen. Das betrifft vor allem Menschen, die viel im Büro sitzen. Auch ältere Menschen können schwere Beine bekommen. Deshalb sollte man abends die Beine hochlegen und genügend trinken. So wird das Gefühl der schweren Beine reduziert. Zudem bietet es sich an, abends nach Sonnenuntergang noch einen Spaziergang zu machen oder Schwimmen zu gehen. Mit genügend Bewegung ausserhalb der heissen Stunden beugt man schweren Beinen vor.

2. Hitzekollaps

Für den Kreislauf ist die Hitze eine besondere Belastung. Wenn es so warm ist wie diese Woche, weiten sich die Blutgefässe aus. So kann der Körper besser Wärme abgeben. Allerdings sinkt durch die Ausdehnung auch der Blutdruck. Das führt zu Schwindel, Kopfschmerzen und im Extremfall auch zu Übelkeit – und schliesslich zu einem Kollaps.

Dieser tritt schon bei relativ geringer Hitzebelastung auf, häufig nach längerem Stehen. Typischerweise geht es Betroffenen im Liegen schnell besser. Hier hilft es, Betroffene an einem kühlen Ort in Rückenlage und mit erhöhten Beinen zu lagern und salzhaltige Getränke zu reichen, bis ein Arzt kommt.

3. Sonnenstich

Viel Sonne auf den Kopf kann zu einem Sonnenstich führen. Zu den Anzeichen gehören Unruhe, Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen, ein hochroter heisser Kopf, Bewusstseinsstörungen und ein steifer Nacken. Betroffene sollten an einen schattigen, gut belüfteten Ort gebracht und mit erhöhtem Kopf gelagert werden. Der Kopf sollte mit feuchten, kalten Tüchern gekühlt werden. Bei Symptomen eines starken Sonnenstichs, wie Bewusstseinsstörungen oder einem steifen Nacken, ist ein Notarzt zu rufen.

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4. Hitzeschlag

Durch die extreme Hitze müssen wir mehr als genug trinken, denn wir schwitzen auch mehr. Wird das vergessen, droht in Extremfällen eine Herzrhythmusstörung oder ein Hitzeschlag mit Kreislaufkollaps. Bei einem Hitzeschlag ist die Körpertemperatur stark überhöht, das kann in Extremfällen sogar lebensbedrohlich sein. Die Haut ist trocken, der Puls hoch, der Blutdruck niedrig. Bei einem Hitzeschlag muss sofort ein Arzt informiert und der Körper gekühlt werden.

5. Hitzekrampf

Hitzekrämpfe erleiden normalerweise Menschen, die bei Anstrengung viel schwitzen. Der Körper verliert dadurch Salz und Flüssigkeit. Schmerzhafte Muskelkrämpfe sind die Folge. Betroffen sind meist Beine und Bauch, manchmal auch erst nach einigen Stunden. Menschen mit einem Hitzekrampf sollten sich an einem kühlen Ort ausruhen, vorsichtig die betreffenden Muskeln dehnen sowie elektrolythaltige Getränke zu sich nehmen.

6. Hitzeausschlag

Dabei handelt es sich um eine Hautreizung infolge starker Schweissabsonderung. Ein Hitzeausschlag kann in jedem Alter auftreten, trifft jedoch besonders kleine Kinder. Die Symptome zeigen sich als rote Pickelchen oder kleine Bläschen vor allem im Hals- und oberen Brustbereich, in der Leistengegend, unter der Brust und in den Ellbogenfalten. Die beste Behandlung ist ein kühler, weniger feuchter Aufenthaltsort. Die betroffenen Körperstellen sollten trocken gehalten werden, zusätzlich kann Talkumpuder verwendet werden. Salben oder Cremes sollten nicht aufgetragen werden, da diese die Haut warm und feucht halten und die Beschwerden damit zunehmen können.

7. Viel trinken

Genügend Flüssigkeit ist der beste Trick, um unbeschadet durch die Hitzewelle zu kommen. Im Sommer kann Flüssigkeitsmangel schnell zu Schwindel und Krämpfen führen. Deshalb sollte man viel trinken und nicht erst zur Flasche greifen, wenn man Durst hat. Ideal sind Mineralwasser oder ungesüsster Tee. Wie viel du trinken solltest, erfährst du hier.

8. Sonnencreme benutzen

Sonnencreme braucht es nicht nur am Strand oder in der Badi, sondern an extrem sonnigen Tagen auch bei Arbeiten im eigenen Garten oder längeren Aktivitäten im Freien. Je nach Hauttyp oder Aktivität braucht es Sonnencreme mit verschiedenen Lichtschutzfaktoren. Am besten weiterhelfen kann die Apotheke vor Ort.

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9. Achtung bei Insektenstichen!

Mücken, Wespen oder Bienen haben derzeit Hochsaison. Wer von einem Insekt gestochen wird, sollte die Einstichstelle umgehend versorgen. Denn durch die Hitze wird die Gefahr einer Entzündung oder des Juckreizes noch verstärkt. Deshalb gilt: Bei Insektenstichen sofort kühlen und ein antiallergisches Gel auftragen.

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