Überall in Südeuropa wüten grossflächige Brände
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Hitze und Trockenheit:Überall in Südeuropa wüten grossflächige Brände

Flammen-Horror in Südeuropa
In diesen Ferien-Ländern wütet eine Feuerwalze

Wochenlange Trockenheit und enorme Hitze haben in Südeuropa dutzende Waldbrände entfacht. Tausende Menschen mussten fliehen, es gibt auch Tote. Diese Feriendestinationen sind betroffen.
Publiziert: 15.07.2022 um 12:49 Uhr
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Aktualisiert: 15.07.2022 um 13:11 Uhr
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In Südeuropa toben derzeit heftige Waldbrände. Die Feuerwehr kämpft gegen die Flammen, wie etwa hier in Frankreich.
Foto: AFP

Die Afrika-Hitze hat Europa im Griff. Auch die Schweiz wird kommende Woche von der Welle erfasst – fast 40 Grad sollen erreicht werden. Auch die nördlichen Teile in Europa warnen vor extremer Hitze. In Grossbritannien haben die Behörden zum ersten Mal in der Geschichte eine extreme Hitzewarnung ausgerufen. Es bestehe unter Umständen «Lebensgefahr», so die Behörden.

Währenddessen ächzt Südeuropa schon unter solchen Temperaturen. Abkühlung ist nicht in Sicht. Zusätzlich zur extremen Hitzewelle kommt auch eine extreme Dürre hinzu. Das hat Folgen: Weil es immer heisser wird, steigt die Brandgefahr. Und gerade wüten zahlreiche Feuer in den Feriendestinationen.

In Italien sind besonders Sardinien und Sizilien stark betroffen. Auch in Rom brachen in einem Park bereits Brände aus. Die extreme Trockenheit sorgt dafür, dass sich die Feuer rasend schnell ausbreiten. So brennt es auch in der Toskana und in Südtirol. Am Gardasee sind bereits gelöscht geglaubte Brände wieder neu aufgeflammt. In fünf nördlichen Regionen verhängte die Regierung wegen der extremen Trockenheit den Notstand – und weitere Regionen könnten folgen.

Löschhelikopter stürzte ins Meer – zwei Tote

Auch in Frankreich, Griechenland, Portugal und Kroatien sind verheerende Waldbrände ausgebrochen. In der französischen Region Gironde musste nahe der Stadt Bordeaux ein Campingplatz evakuiert werden.

Die Feuer toben bis an die Küste. Mehr als 4000 Bewohner der Stadt La Teste-de-Buch mussten bereits evakuiert werden, zwei Häuser wurden zerstört. Im ganzen Land wurden bereits 10'000 Leute in Sicherheit gebracht.

In Griechenland stürzte ein Löschhelikopter ins Meer, als die Besatzung Wasser aufnehmen wollte. Zwei Personen starben, der Pilot musste schwer verletzt ins Spital gebracht werden. Weshalb der Helikopter abstürzte, ist bislang unklar.

Brände «derzeit nicht mehr kontrollierbar»

Auf der Insel Samos mussten wegen eines riesigen Waldbrandes mehrere Orte evakuiert werden. Die Brände seien «derzeit nicht mehr kontrollierbar», teilten die lokalen Behörden mit. Tausende Feuerwehrleute und freiwillige Helfer stehen im Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen.

Auch in Ungarn brach in den vergangenen Tagen ein grosser Waldbrand aus. Mindestens eine Person wurde dabei getötet, berichtet die Nachrichtenagentur AFP.

So trocken wie seit 1200 Jahren nicht mehr

In Portugal starb laut Angaben des Zivilschutzes bei einem Feuer in der Ortschaft Murtosa eine Person. Laut örtlichen Medien soll es sich um eine rund 50-jährige Frau handeln, die den Bränden nicht mehr rechtzeitig entkommen konnte. Insgesamt wurden seit Donnerstag etwa 30 Menschen verletzt, ein Dutzend Häuser sind beschädigt.

Verschont von den ganz grossen Waldbränden bleibt bislang Spanien. An der Grenze zu Portugal brannten rund 3500 Hektar Wald nieder, im restlichen Land wüten noch keine Mega-Brände. Allerdings gilt in 16 von 17 Regionen eine Hitzewarnung. In bislang fünf Regionen wurde die Alarmstufe Rot ausgerufen.

Laut einer US-Studie ist es sowohl in Spanien als auch in Portugal so trocken wie seit 1200 Jahren nicht mehr. Weil es in den kommenden Tagen bis zu 45 Grad heiss werden dürfte, sind weitere Brände zu befürchten. (zis)

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