Die heilige Kuh der Schweiz rückt in den Fokus des Bundesrates! Während Frau Holle ihre Kissen bis ins Flachland leert, die Skigebiete von den besten Schneebedingungen seit Jahren profitieren, denkt CVP-Bundesrätin Viola Amherd (58) laut über ein bundesweites Ski-Verbot nach.
«Je nach Entwicklung könnte eine Schliessung nötig werden», sagt die Sportministerin im Interview mit der «Schweiz am Wochenende». Das Virus gebe den Takt vor, nicht die Politik, so Amherd weiter.
«Wir müssen flexibel sein»
Die neuste bundesrätliche Aussage zu diesem Thema kommt einer Kehrtwende gleich, bisher hatte man die Entscheidungshoheit bezüglich Skigebieten stets den Kantonen überlassen. Im Moment sei es denn auch richtig, dass die Skipisten offen seien. Aber: «Wir müssen flexibel sein», sagt Amherd.
Die Absage des Lauberhornrennens bedauert Amherd. Alles sei gut vorbereitet gewesen. Auch die Wirtschaft und der Tourismus hätten von einer Austragung des Skirennens profitieren können. «Die schönen TV-Bilder bedeuten immer Werbung in der ganzen Welt.» Die Absage sei aber unumgänglich gewesen.
Angesprochen auf den britischen Touristen, der im Skiort Wengen BE zum Superspreader wurde, sagte Amherd: «Eine Grenzschliessung müsste man sich gut überlegen. Sie hätte in anderen Bereichen gravierende Konsequenzen. Und sie müsste europaweit abgesprochen sein, sonst funktioniert sie nicht.»
Zudem fügt sie an, dass die Schweiz vor dem mutierten Virus europaweiter Spitzenreiter bei den Infektionen gewesen sei. «Wenn Grenzen zugegangen wären, dann am ehesten diejenigen zu uns.»
Sind auch die Schulen bald zu?
Auch Schulen könnten einer weiteren Verschärfung des bundesrätlichen Corona-Regimes zum Opfer fallen. Zwar seien Schulschliessungen die Ultima Ratio, «aber wenn sie unvermeidlich werden, können wir nicht noch vierzehn Tage überlegen. Dann müssen wir sofort bereit sein», so Amherd.
Gleichzeitig stellt die Bundesrätin klar: Von einer Schliessung betroffen wären lediglich die Sekundarstufen. In Primarschulen würde weiterhin Präsenzunterricht durchgeführt werden. Ob es zuletzt tatsächlich zu Schulschliessungen kommt, liegt laut Amherd aber in der Zuständigkeit der Kantone. (ste/vob)