«Keiner muss vor mir Angst haben»
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SRF bei Brian Keller:«Keiner muss vor mir Angst haben»

Brian über das Hin und Her um seine vermeintliche Freilassung
«Ich weiss nicht, wieso die so Angst vor mir haben»

Brian Keller alias Carlos sitzt seit über 5 Jahren ununterbrochen in Haft. Plötzlich hiess es, er komme frei. Dann wurde die Freilassung abgeblasen. Er selbst versteht nicht, wieso die Öffentlichkeit vor ihm geschützt werden müsste.
Publiziert: 23.11.2022 um 02:40 Uhr
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Aktualisiert: 23.11.2022 um 08:56 Uhr
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Brian Keller sollte aus der Haft kommen, doch die Freilassung wurde abgeblasen.
Foto: Screenshot SRF-Club

Nach dem Hin und Her im Fall Brian Keller (27) äussert er sich selbst zur vermeintlichen Freilassung. Rückblick: Ende Oktober hiess es, der wohl berühmteste Häftling der Schweiz komme frei. Doch dann gab es die Wende: Die Staatsanwaltschaft reichte wegen 33 Delikten einen Antrag ein, damit Brian in Untersuchungshaft bleibt.

Die Freilassung von Brian aus dem Gefängnis ist bis auf weiteres abgesagt. Moderatorin Barbara Lüthi (49) besucht ihn für die SRF-Sendung «Club» im Gefängnis. Ohne Sicherheitspersonal kann sie mit Brian sprechen. Der 27-Jährige ist nicht in Hand- oder Fussfesseln, sitzt Lüthi gegenüber.

«Niemand in der Öffentlichkeit muss vor mir Angst haben»

Auf seine abgeblasene Freilassung angesprochen, sagt Brian, dass er es nicht verstehe. «Niemand in der Öffentlichkeit muss vor mir Angst haben», erklärt er. «Monster dies, Monster das. Ich sehe nicht aus wie ein Monster.» Er sagt deutlich: «Ich weiss nicht, wieso die so Angst vor mir haben.»

Seine Freilassung wurde wegen insgesamt 33 Delikte, die er hinter Gittern verübt haben soll, auf Eis gelegt. Es geht um Vorfälle zwischen November 2018 und Juni 2022.

Erich Wenzinger (48) von der Zürcher Oberstaatsanwaltschaft erklärte Anfang November im Blick: «Es geht dabei namentlich um einen Fall von versuchter schwerer Körperverletzung, um mehrfache Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte, mehrfache Sachbeschädigung, mehrfache Drohung, einfache Körperverletzung.»

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Sein Zustand sei «Wahnsinn» gewesen

Laut Brians Anwälten betreffen die Vorfälle ausschliesslich die Zeit, in der er in Einzelhaft sass. Seine Verteidigung beruft sich darauf, dass der Häftling sich gegen eine unzulässige Form der Isolationshaft wehrte. Er habe sich in einer Notstandssituation befunden.

Zu Barbara Lüthi sagt er: «Ich musste ja fast der Böse sein, die erwarteten das von mir.» Seit er nicht mehr in der Justizvollzugsanstalt Pöschwies sitzt, habe sich viel verändert. «Ich werde hier ganz anders behandelt», sagt Brian. Das Personal sei «netter und respektvoller.» Zu seiner Zeit in Einzelhaft sagt er: «Wahnsinn ist mein Zustand gewesen.» (euc)

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