Dr. Evelyn Wolfram ist Dozentin an der ZHAW und Expertin für Naturstoffchemie und Phytopharmazie. Sie beschäftigt sich also mit der Entdeckung und Entwicklung von Wirkstoffen aus der Natur. Wolfram gibt sich zur Wirkung von Echinaforce gegen Corona vorsichtig optimistisch. Man wisse zwar noch zu wenig über das Coronavirus, um klare Aussagen zu machen, dennoch schöpft sie Hoffnung.
«Die Reagenzglas-Tests haben gezeigt, dass Echinaforce gegen das Coronavirus wirkt. Auf der einen Seite verhindert der Wirkstoff, dass das Virus in die Zelle eindringt. Auf der anderen Seite wird das Virus inaktiviert», erklärt Wolfram.
«Ich sehe keine Gefahr, das Arzneimittel einzunehmen»
Man werde das Heilmittel nun weiter studieren. «Ich sehe keine Gefahr, das Arzneimittel einzunehmen. Es ist erforscht und für andere Erkrankungen als unbedenklich eingestuft worden.» Ohne weitere Studien sollte man es jedoch noch nicht als Corona-Killer verkaufen.
Durchaus sei jedoch erwiesen, dass es das Immunsystem stärkt. Da es sich um ein pflanzliches Mittel handelt, könne der Körper es besonders gut verarbeiten. Denn: «Etwas, was es in der Natur schon gibt – damit kann der Körper auch gut zurechtkommen.» Wolfram meint: «Damit macht man sicher nichts falsch.»
Doch sie warnt auch: «Echinacea ist nicht gleich Echinacea. Was für Echinacea forte von der Thurgauer Herstellerin A. Vogel AG gilt, gilt nicht unbedingt für alle.» Auch solle man jetzt nicht die Pflanze, roter Sonnenhut, aus der Natur reissen und sie einnehmen. Grundsätzliche solle die Einnahme des Medikaments mit einem Arzt oder Apotheker abgesprochen werden.
Mediziner relativiert Entdeckung
Dr. Felix Huber, Leiter des Ärztezentrum Medix, gibt sich weniger optimistisch. Über die Echinaforce-Studie sagt er: «Das ist eine interessante Beobachtung, mehr jedoch nicht.»
Seine Meinung erklärt er durch Erfahrungen mit anderen Reagenzglas-Studien: «In der Petri-Schale wirken extrem viele Substanzen. Im menschlichen Experiment gibt es dann andere Resultate. Dann sind die Substanzen nicht wirksam oder nicht richtig konzentriert.»
Die Studien, die erforderlich seien, um Echinaforce zur Behandlung gegen Corona zu verwenden, seien genauso aufwendig, wie die Impfstudien. «Ich bezweifle, dass man das zustande bringt mit diesem Produkt», sagt er.
Und er doppelt noch mal nach: «Wir sind meilenweit entfernt davon, nachzuweisen, dass das gegen Covid-19 eingesetzt werden darf.» (euc)
Die Wirkung von Echinaforce gegen das Coronavirus ist bisher nur im Labor an Zellkulturen (in-vitro) erwiesen. Dies sagt noch nichts darüber aus, ob und in welchem Ausmass das Mittel gegen das Coronavirus beim Menschen nützt. Als «Corona-Medikament» ist es ausdrücklich nicht zugelassen, wie die Heilmittelbehörde Swissmedic betont – mehr Infos finden Sie unter diesem Link.
Die Wirkung von Echinaforce gegen das Coronavirus ist bisher nur im Labor an Zellkulturen (in-vitro) erwiesen. Dies sagt noch nichts darüber aus, ob und in welchem Ausmass das Mittel gegen das Coronavirus beim Menschen nützt. Als «Corona-Medikament» ist es ausdrücklich nicht zugelassen, wie die Heilmittelbehörde Swissmedic betont – mehr Infos finden Sie unter diesem Link.
Das Pflanzenheilmittel Echinaforce wird vom Naturheilmittelunternehmen A. Vogel AG in Roggwil TG verkauft. Den Wirkstoff Echinacea gewinnt die Firma aus dem Roten Sonnenhut, einem Korbblütler aus Nordamerika. Das Mittel wird schon seit Jahren zur Stärkung des Immunsystems bei Erkältungskrankheiten rezeptfrei in Apotheken verkauft. Die Wirkung war umstritten, obwohl bereits 2012 eine erste Studie eine Wirkung gezeigt hatte. So senkte Echinaforce bei einer Testgruppe von 770 Personen das Risiko einer Erkältung um 26 Prozent. Bei einer Studie mit 200 Kindern senkte das Mittel die Fiebertage, während einer Erkältung gar um 67 Prozent. Echinaforce gibt es als Tabletten, Tropfen und Hot Drink. Die Preise reichen von 18 bis 50 Franken, je nach Produkt und Grösse der Packung.
Das Pflanzenheilmittel Echinaforce wird vom Naturheilmittelunternehmen A. Vogel AG in Roggwil TG verkauft. Den Wirkstoff Echinacea gewinnt die Firma aus dem Roten Sonnenhut, einem Korbblütler aus Nordamerika. Das Mittel wird schon seit Jahren zur Stärkung des Immunsystems bei Erkältungskrankheiten rezeptfrei in Apotheken verkauft. Die Wirkung war umstritten, obwohl bereits 2012 eine erste Studie eine Wirkung gezeigt hatte. So senkte Echinaforce bei einer Testgruppe von 770 Personen das Risiko einer Erkältung um 26 Prozent. Bei einer Studie mit 200 Kindern senkte das Mittel die Fiebertage, während einer Erkältung gar um 67 Prozent. Echinaforce gibt es als Tabletten, Tropfen und Hot Drink. Die Preise reichen von 18 bis 50 Franken, je nach Produkt und Grösse der Packung.