Remdesivir der US-Firma Gilead entwickelt sich immer mehr zum Hoffnungsträger im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Der Wirkstoff könne nun zusätzlich bei bestimmten stationären Patienten angewandt werden, die nicht auf Beatmungsgeräte angewiesen seien, teilte die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) mit.
Eine klinische Studie aus den USA hatte darauf hingewiesen, dass die Verabreichung bei Covid-Patienten die Zeit bis zu einer Genesung um mehrere Tage verkürzen könnte. Den ersten Ergebnissen zufolge führte das Medikament allerdings nur zu einer geringfügig niedrigeren Sterblichkeitsrate. Auch fehlen noch gesicherte Angaben zu Nebenwirkungen und dazu, welche Patienten am ehesten von einer Behandlung profitieren könnten.
Gegen Ebola entwickelt
Die EMA werte vorliegende Daten derzeit im Rahmen der fortlaufenden Prüfung von Remedesivir aus, hiess es. Verwendet werden kann das Mittel nach der EMA-Empfehlung nun etwa auch bei nicht-invasiver Beatmung oder wenn der schwer erkrankte Patient mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt wird.
Remdesivir wurde ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt und ist bislang in keinem Land der Welt als Medikament zugelassen. Es gilt als mögliches Mittel zur Behandlung schwerer Coronavirus-Infektionen. Die USA erteilten Anfang Mai eine Ausnahmegenehmigung für den begrenzten Einsatz des Wirkstoffes in Krankenhäusern.
Gegen das Coronavirus gibt es bislang keine vorbeugende Impfung, auch eine zuverlässig wirkende zugelassene medikamentöse Therapie für die vom Virus verursachte Krankheit Covid-19 gibt es bislang nicht. (SDA/koh)