Darum gehts
- Stromausfall legt Londoner Flughafen Heathrow lahm, Auswirkungen auf weltweiten Flugbetrieb
- Flughafen Zürich durch zwei Unterwerke und Notstromaggregate abgesichert
- EKZ investiert wöchentlich fast zwei Millionen Franken ins Stromnetz für Versorgungssicherheit
Nichts geht mehr am Londoner Flughafen Heathrow. Ein Stromausfall in der Nacht sorgte für einen kompletten Stillstand am Flughafen. Der Grund: ein Brand im nahe gelegenen Umspannwerk, das den Flughafen mit Strom versorgt. Aus Sicherheitsgründen bleibt der Flughafen bis 23.59 Uhr (Ortszeit) geschlossen. Die Folge: ein weltweites Reise-Chaos! Über 1300 Flüge waren vom Ausfall betroffen. Wie genau es zu dem Brand kommen konnte, wird noch ermittelt.
Der Vorfall zeigt aber, wie anfällig der Flughafen Heathrow ist. Könnte so etwas auch in der Schweiz passieren? Dass ein Brand einen ganzen Flughafen lahmlegt?
Zwei Unterwerke als Absicherung
Zwei Unterwerke der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) versorgen den Flughafen Zürich mit Strom. «Sollte ein Unterwerk ausfallen, kann mit dem anderen ein Vollbetrieb des Flughafens gewährleistet werden», sagt EKZ-Mediensprecher Julien Duc zu Blick. Das heisst: Der Flughafen Zürich ist nicht komplett von einem bestimmten Umspannwerk abhängig, kann sich im Ernstfall damit auf eine weitere Stromquelle verlassen.
Im «höchst unwahrscheinlichen Fall, dass beide Unterwerke ausfallen», so Duc, verfüge der Flughafen Zürich über diverse Notstromaggregate. Damit wäre ein stark eingeschränkter Notbetrieb, selbst für eine längere Zeit, möglich.
Störungsfälle im Stromnetz können rasch behoben werden
«Im EKZ-Netzbetrieb sind zahlreiche Redundanzen eingebaut, sodass es in der Regel nur zu kurzzeitigen Ausfällen kommt, beziehungsweise die Stromversorgung auch bei einem kurzen Ausfall eines Unterwerks/Transformators oder anderen Störungsfällen rasch wieder sichergestellt ist», verdeutlicht der EKZ-Mediensprecher die Absicherung des Stromnetzes.
Redundanzen bezeichnen Komponenten oder Systeme, die innerhalb eines Netzwerkes mehrfach vorkommen. So können Störungen im Stromnetz gezielt umgangen und ausgeglichen werden.
«Mehr Sicherheit im Fall eines Ausfalls»
Auch der Euroairport Basel besitzt am Passagierterminal zwei Stromaggregate, erklärt Euroairport-Mediensprecherin Manuela Witzig gegenüber Blick. «Zudem sind die Netze, die die Fracht- und Industriebereiche versorgen, von denen des Terminals getrennt. Diese Massnahmen sorgen für mehr Sicherheit im Fall eines Ausfalls», ergänzt sie.
Start- und Landebahn am Euroairport Basel werden von Hochspannungsnetzen aus Frankreich und der Schweiz versorgt. Auch hier setzt man auf doppelte Absicherung. «Das ermöglicht ein hohes Mass an Sicherheit. Zudem verfügen unsere Hochspannungsstationen über eine Brandmeldeanlage», betont Witzig weiter.
Notfallpläne ermöglichen schnelles Handeln
Die Mediensprecherin des Euroairports Basel betont, dass es am Flughafen für Brandfälle wie auch für andere Notfallsituationen entsprechende Notfallpläne gebe. Auch am Flughafen Zürich würde der Krisenstab für eine möglichst schnelle Wiederinbetriebnahme aufgeboten werden, sollte es zu einem Stromausfall kommen, erklärt Mediensprecherin Elena Kuriger auf Blick-Anfrage.
Das sind gute Nachrichten für die Schweiz. Im Notfall ist die Stromversorgung über diverse Massnahmen abgesichert. Julien Duc betont: «EKZ investiert wöchentlich fast zwei Millionen Franken ins Stromnetz, um die Versorgungssicherheit auf dem gewohnten Spitzenniveau zu halten.»
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