Berset will lockern
Wann fällt die Maskenpflicht in der Schweiz?

In Dänemark und Grossbritannien ist es schon so weit – das Tragen einer Maske ist bald nicht mehr nötig. Doch wann zieht die Schweiz nach? Das sagen Experten dazu.
Publiziert: 01.02.2022 um 09:59 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2022 um 10:19 Uhr
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Die Homeoffice- und Quarantäne-Pflicht können schon in den nächsten Tagen abgeschafft werden. Bundesrat Alain Berset macht Hoffnung auf weitere Lockerungen.
Foto: keystone-sda.ch
Martin Bruhin und Johannes Hillig

Jetzt geht es schnell: Bereits in etwas mehr als zwei Wochen könnte in der Schweiz wieder Normalität herrschen. Denn mit grosser Wahrscheinlichkeit wird der Bundesrat am Mittwoch die Quarantäne für jene abschaffen, die engen Kontakt mit Corona-Positiven hatten. Auch die Homeoffice-Pflicht, Corona-Zertifikate sowie Kapazitätsbeschränkungen bei Grossveranstaltungen dürften bald der Vergangenheit angehören – einzig die Maskenpflicht würde uns als Massnahme noch erhalten bleiben. Wie lange, darüber sind sich Experten jedoch nicht ganz einig.

Laut dem ehemaligen Basler Kantonsarzt Thomas Steffen sind erste Abbaustufen bereits im Februar möglich, wie er zu Blick sagt. «Bei günstigem Verlauf könnte anfangs März die Maskenpflicht dann ganz wegfallen.» Auch Jan Fehr, Infektiologe und Leiter des Departements Public and Global Health an der Universität Zürich, glaubt, dass der Zeitpunkt kommen wird, an dem die allgemeine Maskenpflicht aufgehoben werden kann – die Frage sei aber einfach, wann. Die Corona-Taskforce des Bundes ist ebenfalls der Meinung, dass man noch kein konkretes Datum nennen kann.

Maske hat nachgewiesenen Nutzen

Wo sich alle Experten einig sind: Die Maskenpflicht zum jetzigen Zeitpunkt fallen zu lassen, wäre nicht angebracht. Laut der Taskforce wäre eine komplette Aufhebung aus epidemiologischer und gesundheitlicher Perspektive noch zu früh. Thomas Steffen macht dabei auch klar, dass die Maske zwar für viele Menschen störend ist, sie sei aber breit akzeptiert und ihr Nutzen sei nachgewiesen.

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«Die eigentliche, persönliche Einschränkung ist, verglichen mit anderen Massnahmen, erheblich kleiner», sagt er. Er hält eine schrittweise und kontrollierte Vorgehensweise für sinnvoll. Der gleichen Meinung ist auch Jan Fehr. «Man sollte nicht gleichzeitig an zu vielen ‹Einstellschrauben› drehen», sagt er.

Es braucht Geduld

Dass die Maske aber überhaupt weggelassen werden kann, dazu muss sich die Lage erstmal verbessern. Laut der Taskforce müssen dafür die nachgewiesenen Neuinfektionen sowie die Spitaleinweisungen sinken. «Eine Aufhebung der Maskenpflicht dürfte zum Thema werden, wenn die Omikron-Welle in der Schweiz eindeutig zurückgeht», sagt auch Thomas Steffen. Zuerst könnte die Maskenpflicht beispielsweise am Arbeitsplatz fallen, später dann an Orten, bei denen man sich nicht so gut aus dem Weg gehen kann – zum Beispiel im öffentlichen Verkehr.

In Bezug auf die Maskenpflicht brauche es nun erstmal Geduld, sagt Infektiologe Jan Fehr. «Möglichst viele müssen einen Grund-Immunschutz gegen das Coronavirus haben, bevor breit auf die Maske verzichtet werden kann», sagt er zu Blick.

In anderen Ländern bereits abgeschafft

In Grossbritannien und Dänemark verzichtet man bereits auf eine Maskenpflicht. Doch laut Thomas Steffen haben die beiden Länder eine andere Ausgangslage als die Schweiz. In Grossbritannien beispielsweise dürfte der höchste Punkt der Omikron-Welle klar überschritten sein, sagt Steffen – Dänemark hat bei noch steigenden Zahlen eine sehr hohe Impfrate.

Jan Fehr findet dieses schnelle Vorgehen der beiden Länder «mutig». Eine Massnahme aufzugeben, sei schnell gemacht, sagt er. Diese dann wieder einzuführen, wenn man gemerkt hat, dass dies voreilig war, sei dann etwas schwieriger.

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