Dabei sind die Zahlen dort so hoch wie nie!
Keine Corona-Massnahmen mehr in Dänemark – ab Februar

Die Infektionszahlen sind zwar so hoch wie nie. Trotzdem will die Regierung in Dänemark den Corona-Massnahmen ein Ende setzen. Ab Februar sollen alle Einschränkungen fallen.
Publiziert: 26.01.2022 um 15:15 Uhr
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Schluss mit den Corona-Massnahmen. Die Dänen wollen ab Februar die Einschränkungen aufheben.
Foto: AFP via Getty Images

Die Dänen haben keine Lust mehr auf die Corona-Massnahmen. Deswegen sollen alle Restriktionen ab dem 1. Februar beendet werden – und das, obwohl die Fallzahlen in dem Land so hoch sind wie noch nie.

Die Zahlen in dem Land dürften zudem noch weiter steigen. Denn in Dänemark ist gerade die Omikron-Untervariante BA.2 auf dem Vormarsch – und bereits dominant. Die ursprüngliche Omikron-Variante (BA.1) selbst gilt schon als hochansteckend. Erste Hinweise deuten nun darauf hin, dass sich die Untervariante BA.2 noch schneller verbreitet. Ohne Massnahmen dürften die Zahlen also explodieren.

Nichtsdestotrotz: Der Gesundheitsminister Magnus Heunicke bleibt dabei. Er will, dass die Einstufung von Covid-19 als Bedrohung für die Gesellschaft ab dem 1. Februar gestrichen wird. Das teilte er in einem am Mittwoch veröffentlichten Schreiben mit. Dies würde de facto die Aufhebung der derzeit geltenden nationalen Corona-Restriktionen bedeuten, wie etwa die Maskenpflicht und verkürzte Öffnungszeiten für Lokale.

«Wir haben gute Kontrolle über die Hospitalisierungsraten»

Heunicke begründete sein Vorhaben mit der hohen Corona-Impfquote in Dänemark. In Deutschlands Nachbarland hatte sich die hochansteckende Omikron-Variante des Coronavirus früh ausgebreitet und die Zahl der täglichen Neuinfektionen auf neue Höchststände ansteigen lassen.

Am Dienstag registrierte das 5,8-Millionen-Einwohner-Land rund 46'000 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Die Regierung gehe derzeit aber davon aus, dass der Höhepunkt der Corona-Welle in Dänemark bald erreicht sei, hob Heunicke im Onlinedienst Twitter hervor.

«Wir haben gute Kontrolle über die Hospitalisierungsraten», fügte der Minister hinzu. Dass die Krankenhäuser nicht überlastet seien, sei darauf zurückzuführen, dass Omikron weniger schwere Krankheitsverläufe verursache und 3,5 Millionen Menschen und damit mit mehr als 60 Prozent der Bevölkerung in Dänemark bereits eine Booster-Impfung erhalten hätten. Damit liegt das Land deutlich über den Plänen der Gesundheitsbehörden.

«Es braucht noch ein bisschen Geduld»

Omikron hat sich in Europa zur vorherrschenden Corona-Variante entwickelt. Wegen der in der Regel milderen Krankheitsverläufe bei einer Infektion mit dieser Variante sowie wegen der zunehmenden Immunität der Bevölkerung durch Impfungen oder bereits überwundene Covid-19-Erkrankungen entscheiden sich derzeit einige europäische Länder für Lockerungen ihrer Corona-Restriktionen oder denken darüber nach.

In Deutschland hatten die Regierungschefs von Bund und Ländern am Montag beschlossen, die geltenden Schutzmassnahmen beizubehalten. Auch in der Schweiz will man nicht den Schritt, wie in Dänemark wagen. Würde man jetzt alle Massnahmen aufheben, käme es nochmals zu einer deutlichen Zunahme der Fallzahlen, mahnte Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Auch Urs Karrer, Vizepräsident der wissenschaftlichen Taskforce, ist dagegen, zu früh zu lockern. «Wir würden unnötig zusätzliche Schäden verursachen, wenn wir jetzt dem Virus freien Lauf liessen.»

Doch auch BAG-Mathys erkennt bereits Licht am Ende des Tunnels. Da könne man nicht nochmals explodierende Fallzahlen brauchen. «Es braucht noch ein bisschen Geduld», sagte er. «Wir sind jetzt seit zwei Jahren in der Pandemie. Es wäre schade, wegen zwei bis drei Wochen alles zu verspielen.» (jmh/AFP)

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