Das Telefon des jungen Familienvaters Yannik Stern (25) steht am Donnerstag nicht mehr still: Nachdem er in der Nacht auf Mittwoch seinen Sohn Jerome (1) und sich gerade noch so aus dem brennenden Haus in Lützelflüh-Goldbach BE retten konnte, stand er vor dem Nichts.
Im Blick erzählte der junge Mann von seinem tragischen Schicksal, und dass er erst vier Tage zuvor in das Mehrfamilienhaus eingezogen sei. «Ich wollte hier ein neues Leben beginnen», sagte er. «Und nun ist unsere Wohnung im Obergeschoss komplett zerstört. Wir haben nichts mehr.»
Über 100 Blick-Leserinnen und -Leser wollen helfen!
Für sich selbst könne er bestimmt irgendwie Kleidung organisieren, so der Arbeitssuchende im Gespräch mit Blick: «Wenn uns jemand helfen möchte, dann wäre ich sehr dankbar für Kleidung und Spielzeug für den Kleinen.»
Die Blick-Leserschaft liess sich nicht lange bitten: Etwa 100 Personen meldeten sich, darunter auch Jenny Dos Santos (28) aus Heimberg BE. Das Schicksal der jungen Familie habe sie sehr berührt — besonders, da doch bald Weihnachten sei: «Am liebsten würde ich dem Jungen sofort eine riesige Kiste Spielsachen vorbeibringen.»
Hannes L. (34) aus Burgdorf BE will ebenfalls helfen. Er möchte sogar sein altes Kinderspielzeug spenden: «Wir haben selbst noch keine Kinder. Es wäre schön, wenn jemand Freude daran hätte.» Angela Brüderli (34) aus Heimberg BE möchte etwa Kleider spenden, Nadine Zimmer (32) aus Sumiswald BE könnte sogar ein Dach über dem Kopf bieten.
«Ich bin sehr dankbar»
Andrea Aldous (41) aus Ostermundigen BE würde gerne mit Gutscheinen helfen — sie habe zehn Jahre in Australien gelebt und Feuertragödien gingen ihr wegen der verheerenden Buschbrände dort immer noch sehr ans Herz. «Ich hatte Tränen in den Augen, als ich vom Brand gelesen habe», schreibt auch Blick-Leser Roman Reichmuth (27) aus Zug. Er könnte etwa Autos und Traktoren zum Spielen beisteuern. Alexandra Gadola-Gerber (42) aus Esslingen ZH hätte von ihrem Nachwuchs auch noch schöne Kleider und Spielsachen abzugeben.
Die Redaktion hat dem Betroffenen nun sämtliche Hilfsangebote weitergeleitet. «Es ist überwältigend, und ich bin sehr dankbar», so der junge Vater freudig. «Das zeigt mir, wie viele soziale Menschen es auf unserer Welt gibt, auch wenn man manchmal denkt, dass man allein da steht.»
Gemeinde ruft ebenfalls zum Spenden auf
Gern möchte der gelernte Verkäufer die Spenden mit den anderen Brandopfern teilen. Er schlägt vor, dass sich die Spendewilligen gegebenenfalls auch noch direkt mit der Gemeindeverwaltung in Verbindung setzen — Gemeindepräsident Raymond Weber (55) befürwortet diesen Vorschlag: «Das ist eine gute Idee! Sachspenden oder Geldspenden sind sehr willkommen.»