Kind steht am Fussgängerstreifen – und keiner hält an
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Video sorgt für Empörung:Hier donnern Autos, Lastwagen und Velofahrer am Bub vorbei

Video aus Leimiswil BE geht viral
Bub will über Zebrastreifen – kein Fahrzeug hält an!

Autos, Lastwagen und sogar Velofahrer brausen in Leimiswil BE an einem Schulkind am Fussgängerstreifen vorbei. Anhalten will keiner. Das Video des Vorfalls verbreitet sich rasend schnell.
Publiziert: 11.01.2023 um 18:20 Uhr
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Aktualisiert: 11.01.2023 um 19:06 Uhr
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Das Schulkind wartet am Fussgängerstreifen in Leimiswil BE.
Foto: Screenshot Tiktok / dobbeli1

Ein Video im Internet sorgt für mächtig Wirbel. In Leimiswil, einem Ortsteil von Madiswil BE, wartet ein Bub im Schulalter darauf, die Strasse zu überqueren. Doch trotz Leuchtweste und Fussgängerstreifen-Beschilderungen ignorieren ihn die Autos. Er hat keine Chance.

Während der Aufzeichnung der Überwachungskamera fahren sechs Fahrzeuge am Buben vorbei, darunter Lastwagen, Lieferwagen und normale Autos. Abbremsen oder gar anhalten will keiner. Sogar ein Velofahrer braust achtlos vorbei. Erst als der Vater ihm eine helle Verkehrsdienstlampe in die Hand drückt, hält ein Auto an und lässt das Schulkind – zusammen mit dem Vater – passieren.

«Muss erst etwas passieren?»

«Das kann es nicht sein. So geht das hier tagtäglich», sagt der Mann im Video. «Wir müssen unseren Sohn auf dem Schulweg begleiten. Die Schulbehörden wollen zwar, dass die Kinder den Schulweg alleine meistern – aber das hier ist zu gefährlich. Niemand hält an. Das kann nicht sein», nervt sich der Mann.

Sie würden zwar etwas ausserhalb des Ortes wohnen. «Dennoch ist das hier eine 50er-Zone, aber daran hält sich niemand. Es fahren alle 60 oder schneller», sagt der Vater weiter. Nicht nur ihm würde es so gehen. Auch viele andere Eltern hätten Angst, ihr Kind alleine auf die Strasse zu schicken. Er fragt: «Muss denn hier erst ein Kind überfahren werden, bevor etwas getan wird?»

«Ich bin schockiert!»

Das Video verbreitet sich innert kürzester Zeit im Netz. Hunderte Kommentare finden sich darunter sich. «Ich bin schockiert!», «Unglaublich!», «Unfassbar!», schreiben die Nutzer. Und klagen, dass ihre Kinder ebenfalls Probleme auf den Schulwegen hätten.

Mehrere schreiben zudem, dass man die Fussgängerstreifen sowie Beschilderungen im Dunkeln viel zu wenig gut erkenne. «Vielleicht würde es helfen, wenn man Fussgängerschilder mit einem Blinklicht oder Ähnlichem versehen würde.» Und was sagt die Gemeinde dazu? Die Gemeinde hat auf eine Blick-Anfrage bislang nicht reagiert.

Vor wenigen Wochen machte zudem ein toter Bub am Zürcher Escher-Wyss-Platz Schlagzeilen. Inzwischen wurden Strafverfahren gegen mehrere Automobilisten eröffnet, gegen die «ausreichender Verdacht» besteht, am Unfall beteiligt gewesen zu sein und danach Fahrerflucht begangen zu haben. (zis)


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