Brutalo-Vater muss 11 Jahre in den Knast!
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Er wollte schwulen Sohn töten:Brutalo-Vater muss 11 Jahre in den Knast!

Versuchter Mord an schwulem Sohn
Brutalo-Vater muss 11 Jahre in den Knast!

Dogan Z.* (54) wollte im Mai 2019 seinen schwulen Sohn töten – der Iraker stritt die Tat bis zuletzt ab. Nun hat das Gericht sein Urteil gefällt.
Publiziert: 22.12.2020 um 16:14 Uhr
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Aktualisiert: 23.12.2020 um 20:58 Uhr
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Zum Tatzeitpunkt ist das Opfer 17 Jahre alt. Es verliert über einen Liter Blut und muss intubiert werden.
Foto: zvg
Luisa Ita

Dogan Z.* (54) ist klein und eher schmal gebaut, das dunkle Haar ist ein wenig ergraut. Die Fussfesseln, die er im Gerichtssaal in Burgdorf BE trägt, wirken übertrieben an ihm. Er spricht nur leise und mit heiserer Stimme. Und dieser hagere Mann soll ein mörderischer Familien-Tyrann sein?

Das Gericht kommt am Dienstag zum Urteil: Ja! Es folgt den Ausführungen der Staatsanwaltschaft und spricht den Iraker des versuchten Mordes an seinem homosexuellen Sohn schuldig. Es verurteilt ihn zu 11 Jahren Knast und verweist ihn für 12 Jahre des Landes. Zudem muss er dem Opfer eine Genugtuung von 20'000 Franken zahlen.

Im Schlaf die Kehle aufgeschlitzt

Während Dogan Z. einen Freispruch forderte und behauptete, sein Sohn habe sich Ende Mai 2019 selbst das Leben nehmen wollen - glauben die Richter der Version der Staatsanwaltschaft.

Diese forderte 12 Jahre Knast für den Brutalo-Vater. Sie wirft ihm vor, an dem verhängnisvollen Tag im Frühjahr ins Zimmer seines Sohnes geschlichen zu sein. Bewaffnet mit einem 27 Zentimeter langen Küchenmesser habe er sich dann auf den schlafenden Sprössling gekniet und ihm brutal die Kehle aufgeschlitzt - in der Absicht, ihn zu ermorden.

Sohn konnte sich losreissen

«Du bist schwul, du bist schwul?!», soll der gläubige Moslem während der perfiden Attacke gerufen haben. Der damals 17-Jährige wehrte sich laut Anklage aber heftig gegen seinen Brutalo-Vater und konnte sich schliesslich von ihm losreissen.

Mit der klaffenden Wunde am Hals rannte er aus der elterlichen Wohnung in Langnau BE. Nachbarn kümmerten sich sofort um den Verletzten. Per Helikopter wurde der Teenager dann ins Spital gebracht. Er verlor über einen Liter Blut und musste intubiert werden.

Deutliche Narben vom Todes-Kampf

Mittlerweile lebt der attackierte Sohn als Frau und nennt sich Cataleya** (18). Bis heute sind die Narben am Hals noch deutlich sichtbar. Ganz verschwinden werden die roten Spuren des Todes-Kampfes wohl nie.

Bittere Tränen weinte sie während ihrer Befragung in der letzten Woche. Traurig sagte die Trans-Frau zu den Richtern: «Jeden Tag, wenn ich mein Gesicht wasche und in den Spiegel schaue, sehe ich meine Narbe. Ich fühle mich hässlich.» Ihren Vater betitelt sie nur noch als «Erzeuger». Wegen der unfassbaren Tat habe sie zurzeit auch keine Arbeit und habe damals ihre Lehrstelle verloren.

Ein Familiendrama

Mit dem Schuldspruch ihres Vaters dürfte Cataleya zwar zufrieden sein - dennoch gibt es in dieser Geschichte keine Gewinner. Die Geschwister der Attackierten schluchzten letzte Woche im Gerichtssaal, es wurde deutlich: Die Tragödie hat eine Familie auseinandergerissen und nagt an allen Beteiligten.

Ob das letzte Wort in diesem Fall schon gesprochen ist, ist noch nicht klar. Der Verteidiger des Verurteilten meinte zu BLICK, ein Weiterzug ans Obergericht sei bei einem Schuldspruch sehr wahrscheinlich. Das Urteil ist damit noch nicht rechtskräftig.

* Namen geändert

** Name bekannt

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