Ende der 1960er-Jahre terrorisierte ein Serienmörder die Region um San Francisco, im US-Bundesstaat Kalifornien. Mindestens fünf Menschen starben durch seine Hand – nach eigenen Angaben will der mysteriöse Killer sogar 37 Menschen getötet haben. Die Geschichte wurde 2007 verfilmt, der Täter wurde nie gefasst.
Ebenso ungelöst wie die Morde war bisher ein Code, den der sogenannte Zodiac-Killer, hinterlassen hatte. Nun soll ein Team von Kryptografie-Experten diese Botschaft entschlüsselt haben. Um den Code zu knacken, waren jahrelange Recherchen sowie die Hilfe von mehreren Computerprogrammen nötig.
«Viel Spass bei dem Versuch, mich zu fangen»
Wie die «New York Times» schreibt, bestätigte inzwischen auch das FBI die Meldung. Der Sicherheitsbehörde wurde die Lösung des Rätsels am 5. Dezember zugespielt. Doch die Botschaft enthielt nicht den erhofften Hinweis auf die Identität des Mörders. Nach Angaben des Kryptografie-Teams handelt es sich bei der Nachricht, die der Mörder im November 1969 an die Zeitung «San Francisco Chronicle» geschickt hatte, eher um Prahlerei.
«Ich hoffe, Sie haben viel Spass bei dem Versuch, mich zu fangen», heisst es darin. Und: «Ich habe keine Angst vor der Gaskammer, denn sie wird mich umso eher ins Paradies bringen, weil ich jetzt genug Sklaven habe, die für mich arbeiten.» Er schliesst mit: «Ich habe keine Angst, weil ich weiss, dass mein Leben nach dem Tode im Paradies ein leichtes sein wird.»
Bereits in einer früheren Botschaft, die einfacher zur entschlüsseln war, hatte der Zodiac-Killer von «Sklaven» gesprochen, die er angeblich sammelte, damit sie ihm im Jenseits dienten.
Ermittlungen laufen weiter
Das Entschlüssler-Team, das den Code endlich knacken konnte, besteht aus dem US-Webdesigner David Oranchak, dem australischen Mathematiker Sam Blake und dem belgischen Logik-Experten Jarl Van Eykcke. Es kostete sie jahrelange Arbeit um die aus Zahlen und Symbolen bestehende Botschaft zu entziffern. Der Code wird auch als «340er-Chiffre» bezeichnet, weil er aus 340 Zeichen besteht.
Die Ermittlungen sind damit aber nicht abgeschlossen. Das FBI schrieb in einem Statement: «Der Zodiac-Killer hat mehrere Gemeinden in Nordkalifornien terrorisiert, und auch wenn Jahrzehnte vergangen sind, so schulden wir den Opfern noch immer Gerechtigkeit für diese grausamen Verbrechen.» (bra)