Im Berner Kandertal, wo es in den letzten Jahren zu Fischsterben beim Blausee kam, überwacht nun ein Messsystem das Grundwasser. Bei den Arbeiten zu diesem System fand ein unabhängiger Gutachter keinen Hinweis auf Gewässerverschmutzungen durch Altlasten.
Der Gutachter ist allerdings auch der Auffassung, auf die Fragen zu einem potenziellen Schadstofftransport im Grundwasser liessen sich «keine einfachen und eindeutigen Antworten geben». Das geht aus einer Mitteilung der Teilnehmer von neun Rundtischgesprächen zum Grundwasser im oberen Kandertal vom Freitag hervor.
Neues Messsystem installiert
Aufgrund der hydrogeologischen Untersuchungen allein könnten die Ursachen oder die Ursache der Fischsterben der Blausee AG der letzten Jahre nicht erklärt werden, heisst es in der Mitteilung weiter. Es habe an aktuellen und regelmässigen, aussagekräftigen Messwerten gefehlt.
Um künftig belastbare Messwerte zur Verfügung zu haben, sei das Überwachungssystem eingerichtet worden. Es erfasst ausser das Grundwasser auch den Fluss Kander.
Die Rundtischgespräche waren im November 2020 gestartet worden. Ziel war, die Auswirkungen von bestehenden Anlagen sowie von künftigen Bauvorhaben auf das Grundwasser im oberen Kandertal zu klären. Auch sollten die verschiedenen Interessen aufeinander abgestimmt werden. Die Rundtischgespräche sind nun abgeschlossen.
Zusammenhänge bleiben unklar
An der letzten Sitzung nahm die Blausee AG nicht teil. Sie trägt laut Mitteilung die unabhängige Expertise nicht mit. Damit fehle die vereinbarte Einstimmigkeit für eine Veröffentlichung der Expertise. An der technischen Leitung des neu eingerichteten Gewässermonitorings beteiligt sich die Blausee AG aber.
Dieses Unternehmen vermutet, dass illegal auf dem Gelände des Steinbruchs Mitholz abgelagerter Tunnelschotter aus dem Lötschberg-Scheiteltunnel der Grund für die Fischsterben ist. Das Baustoffunternehmen Vigier schloss schon im vergangenen Jahr einen Zusammenhang zwischen dem Wasserausfluss aus dem Steinbruch und den Fischsterben aus.