Über die sozialen Medien hatten die Massnahmen-Gegner zu einer Corona-Demo in Bern aufgerufen. Um 14 Uhr startete der Demonstrationszug am Berner Hauptbahnhof in Richtung Bundeshaus und anschliessend wieder zurück. Nach Einschätzungen der Blick-Reporterin vor Ort nahmen rund 2000 Personen an der Demo teil. Die Teilnehmer riefen etwa «liberté» oder «Berset muss weg».
An der Spitze des Demonstrationszugs befanden sich auch Mitglieder der rechtsextremen Gruppierung «Junge Tat» – es ist die am schnellsten wachsenden Gruppierung dieser Art in der Schweiz. Am Ende der Demonstration kesselte die Polizei einige Mitglieder der Gruppierung am Bahnhof ein. Der Grund dafür ist noch unklar. In einem Tweet schreibt die Kantonspolizei Bern lediglich, dass sie diverse Personen kontrolliert hätten.
Wasserwerfer in Stellung
Laut der Kantonspolizei Bern war die Demonstration nicht bewilligt. Die Sicherheitskräfte waren deshalb mit einem Grossaufgebot vor Ort, vor dem Bundeshaus standen zudem auch Wasserwerfer bereit. Wegen des Aufmarschs kam es auch zu Verkehrsbehinderungen in der Stadt.
Wie die «Berner Zeitung» berichtet, startete am Nachmittag auf dem Falkenplatz eine Gegendemo namens «Velo Ride gegen Rechts». Dazu aufgerufen worden, war auf dem Linksaktivisten-Portal Barrikade.info. Der Grund: Mehrere rechtsradikale Gruppierungen hätten zur Corona-Demonstration aufgerufen. An solchen Anlässen würden diese neue Mitglieder rekrutieren und versuchen, den gesellschaftlichen Diskurs nach rechts zu verschieben. Auch diese Demonstration wurde nicht bewilligt.