Über 100'000 Menschen haben in Frankreich am Samstag gegen die Corona-Politik der Regierung von Präsident Emmanuel Macron demonstriert. Allein in Paris gingen 18'000 Menschen auf die Strasse, berichtete der Sender France Info unter Verweis auf das Innenministerium.
Landesweit kam es in zahlreichen Städten zu Protestzügen, die wieder auf deutlich mehr Unterstützung stiessen als in den vergangenen Wochen. Vereinzelt musste die Polizei gegen Ausschreitungen vorgehen.
Einschränkungen für Ungeimpfte geplant
Im Fokus der Proteste stehen geplante drastische Einschränkungen für Ungeimpfte. Sie sollen schon bald keinen Zugang mehr zu Kinos, Bars oder Fernzügen haben.
Das Gesetzesvorhaben ist aber noch nicht durch das Parlament. Im Unterhaus hatte es hitzige Debatten dazu gegeben. Aktuell ist Frankreich stark von der Pandemie getroffen. Der Inzidenzwert, also die registrierten Ansteckungen auf 100 000 Menschen innerhalb einer Woche, lag zuletzt bei 2528.
Angefacht wurden die Proteste auch von der Ankündigung Macrons in einem Interview, Ungeimpfte in der Corona-Pandemie bis zum Ende nerven zu wollen. Macron hatte dabei eine Vokabel aus der Umgangssprache verwendet, was ihm heftige Kritik aus Opposition und Gesellschaft einbrachte. (zis/SDA)