Knapp zwei Jahre nach Veröffentlichung
Drei Suchtkranke aus SRF-Dok sind tot

Vor knapp zwei Jahren begleitete das SRF in einer Dokumentation mehrere Suchtkranke. Seitdem haben gleich drei der Protagonisten ihr Leben verloren.
Publiziert: 18.12.2024 um 15:58 Uhr
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Ex-Artist Lion verlor Vater und Bruder an den Krebs.
Foto: Screenshot SRF

Auf einen Blick

  • SRF-Journalist Donat Hofer berichtet über verstorbene Suchtkranke aus dem Kanton Bern
  • Checkpunkt in Burgdorf BE war für sie ein Zufluchtsort
  • Zwei Teile der SRF-Dokumentation über Checkpunkt erreichten über 500'000 Aufrufe auf Youtube
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marian NadlerRedaktor News

Es ist eine traurige Nachricht, die der SRF-Journalist Donat Hofer am Montag bei Instagram verkündet. «Die Menschen im Checkpunkt haben gerade zwei Freunde und Wegbegleiter auf einen Schlag verloren. Mein herzliches Beileid an den Checkpunkt, alle Verwandten und Freunde», schreibt er in einem Post.

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Der «Checkpunkt» ist ein Verein in Burgdorf BE. In einer Garage haben dort Randständige und Suchtkranke einen Zufluchtsort gefunden. Vor knapp zwei Jahren hat der TV-Sender eine zweiteilige Dokumentation mit dem Titel «Treffpunkt Garage – Leben am Rand der Gesellschaft» über den Checkpunkt und seine Besucher veröffentlicht. Auf Youtube sammelten die dazugehörigen Videos zusammengenommen mehr als eine halbe Million Aufrufe. Wie aus Hofers Social-Media-Posts hervorgeht, sind mittlerweile drei Protagonisten aus der Reportage verstorben.

Anna litt an einer Leberzirrhose

Im März des vergangenen Jahres machte der SRF-Journalist öffentlich, dass eine in der Sendung porträtierte junge Frau namens Anna (†24) gestorben war. «Es ist traurig, dass du so früh gehen musstest. Unsere Begegnungen haben mich berührt», schrieb Hofer damals auf Instagram. 

Anna war bereits mit 16 Jahren mit Drogen in Kontakt gekommen, entwickelte später auch noch eine Alkoholsucht. Die Folge: eine Leberzirrhose.

Filmemacher trauert um Protagonisten

Etwas mehr als anderthalb Jahre später gibt es wieder schlechte Nachrichten. «R.I.P. lieber Raphi und lieber Lion», heisst es in einem neuen Instagram-Beitrag des Filmemachers. Auch sie waren in dem Dokumentarfilm gezeigt worden.

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«Alkohol ist die schlimmste Droge von der ganzen Welt.»
Der Suchtkranke Raphi in der SRF-Dokumentation «Treffpunkt Garage – Leben am Rand der Gesellschaft»
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Raphi hatte innerhalb von nur zwei Jahren seine Tochter, seine Mutter und seine Grossmutter verloren. Um den Schmerz zu betäuben, nahm er Drogen und wurde abhängig. Zwölf Jahre ging das so. In der Reportage erklärte er, er trinke jetzt «nur noch Bier». Den Alkohol wegzulassen, fiel ihm schwer. «Alkohol ist die schlimmste Droge von der ganzen Welt», sagte er damals.

Trauer in den Kommentaren

Auch Lions Lebensgeschichte war von Schicksalsschlägen geprägt. Sein Vater und sein Bruder verloren den Kampf gegen den Krebs und auch bei ihm wurde ein Tumor im Mund gefunden. Der Feuerspucker, Artist und Clown musste seinen Traum vom Zirkus im Jahr 2015 begraben. 

«Ich wollte mir den goldenen Schuss geben»
8:11
Michel S. (47) trank, klaute:«Ich wollte mir den goldenen Schuss geben»

In den Kommentaren unter dem Post herrscht grosse Trauer. «Diese Menschen sind und bleiben Teil unserer Gesellschaft. Und wenn wir bereit sind zuzuhören, erzählen sie manchmal ihre bewegenden Geschichten. Im besten Fall kommen uns unsere eigenen ‹Baustellen› dann vor wie ein ‹Nasenwasser›», heisst es dort etwa. 

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Handel und Besitz von Betäubungsmitteln sind in der Schweiz illegal und können mit Freiheitsstrafe oder Geldstrafe geahndet werden. Für Menschen, die Drogenprobleme haben, bietet Sucht Schweiz Hilfe: www.suchtschweiz.ch

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