«Keine Worte für das»
Versteckte Kamera auf WC – Berner filmt Sekretärin

Im Kanton Bern entdeckte eine Frau eine heimlich installierte Kamera auf dem Firmen-WC. Ein Mitarbeiter hatte sie montiert, um Frauen zu beobachten. Dem Berner wurde fristlos gekündigt.
Publiziert: 23.05.2023 um 10:56 Uhr
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Auf dem WC einer Berner Firma entdeckte eine Mitarbeiterin eine Kamera. (Symbolbild)
Foto: Getty Images/EyeEm

Spanner-Alarm in Berner Firma! Eine Frau entdeckte auf dem WC in ihrem Büro eine Überwachungskamera. Angebracht wurde diese von einem Mitarbeiter. Dieser wollte Frauen offenbar in intimen Momenten filmen.

Gegenüber «20 Minuten» sagt die Frau: «Mir ist auf dem WC das rote Licht aufgefallen.» Daraufhin habe sie die Kamera gesehen. Sie erschrak – und meldete den Fund sofort ihrem Chef.

Fristlose Entlassung

Der Firmeninhaber berief nach der Entdeckung seiner Sekretärin sofort eine Sitzung ein und forderte vom noch unbekannten Täter ein sofortiges Geständnis.

Nach seiner Beichte wurde der Mitarbeiter fristlos entlassen. Sein Mitarbeiter habe zuerst noch weiterarbeiten wollen, sagte der Firmeninhaber gegenüber «20 Minuten». Die Installation der Kamera sei eine spontane Idee gewesen, habe er beteuert. Für den Chef sei eine Weiterbeschäftigung jedoch nicht infrage gekommen.

Der Chef leitete zudem rechtliche Schritte gegen seinen Mitarbeiter ein. Es folgten umfassende Ermittlungen – mit brisanten Resultaten. Im Rahmen einer Hausdurchsuchung fand die Polizei auf seinem Handy zahlreiche verbotene pornografische Darstellungen.

Der Angestellte wurde nun wegen Verletzung des Geheim- oder Privatbereichs durch Aufnahmegeräte, wegen Pornografie und wegen Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz verurteilt. Per Strafbefehl erhielt er eine bedingte Geldstrafe von 45 Tagessätzen zu je 90 Franken, total 4050 Franken, bei einer Probezeit von zwei Jahren.

Bezahlen muss er zudem 1400 Franken – eine Verbindungsbusse von 700 Franken, eine Busse von 200 Franken plus die Verfahrenskosten in der Höhe von 500 Franken.

Opfer: «Ich habe keine Worte dafür, was passiert ist»

Nach ihrem Fund habe sich die Sekretärin in einem Schockzustand befunden, sagt sie zu «20 Minuten»: «Ich habe keine Worte dafür, was passiert ist», gibt sie an. Denn: Der betroffene Kollege sei stets anständig gewesen. «Es hat mehrere Monate gedauert, um darüber hinwegzukommen. Ich habe jetzt mehr Mühe, Menschen zu vertrauen.» (ene)

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