Türkis-glitzernd und ruhig liegt er auf über 1500 Metern über Meer – der Oeschinensee. Der Bergsee bei Kandersteg BE begeistert jedoch nicht nur die Einheimischen, sondern auch Touristen und Touristinnen. Jedes Jahr strömen Tausende ins Berner Oberland, um das Unesco-Weltkulturerbe zu bewundern.
Auf Tiktok erlebt der See momentan einen richtigen Hype – viele User kommen gar nicht mehr raus aus dem Schwärmen. «Einfach atemberaubend», «Dort fliegen alle Probleme weg» und «Unglaublich» heisst es in den Kommentaren der vielen Videos, die den See aus allen Ecken und Winkeln zeigen.
Grosser Ansturm – unfreundliche Gäste
Obwohl der Hype um den See gerade auf einem Hoch ist, ist er in den sozialen Medien bereits seit langem beliebt. Videos aus dem vergangenen Jahr haben teils bis zu fünf Millionen Aufrufe – entsprechend gross ist der Ansturm. In der Hochsaison sollen täglich zwischen 5000 und 6000 Menschen den See besuchen.
Zur viralen Idylle kommt man per Gondelbahn. Diese fährt von Kandersteg zu einer Bergstation. Nach einem rund 25-minütigen Spaziergang erreicht man dann den Oeschinensee. Alternativ fährt auch ein Shuttlebus im Halbstundentakt zum See und zurück – man muss bei diesem jedoch mit langen Wartezeiten rechnen. Die Touris seien sich nicht gewohnt, von der Bergstation noch «so lange» laufen zu müssen, um am gewünschten Ort anzukommen – wo sie dann oft auch für Probleme sorgen.
Belästigungen und Morddrohungen
Vergangenes Jahr musste das Wirtepaar des Berghotels Oeschinensee das Restaurant auf Selbstbedienung umstellen und das Hotel für die Saison gar schliessen – zu sehr eskalierte die Situation. Besucher und Besucherinnen hätten das Servicepersonal einer «gesellschaftlichen Respektlosigkeit, Frechheit und Arroganz» ausgesetzt. Teils wäre es auch zu «Belästigungen, abschätzigen Bemerkungen, Pöbeleien und gar Morddrohungen» gekommen.