5000 Franken gingen baden
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Reisebüro zockt Daniel Kauz ab:5000 Franken gingen baden

Belper Reisebüro zockt Kunden ab – auch Daniel Kauz (53) wurde um seine Ferien betrogen
5000 Franken gingen baden

Sie haben Ferien gebucht, bezahlt und sich darauf gefreut – doch dann der Schock: Das Reisebüro in Belp BE ist plötzlich zu – der Betreiber unauffindbar. 180'000 Franken soll er insgesamt veruntreut haben. Blick trifft Daniel Kauz (53), einen der 26 betrogenen Kunden.
Publiziert: 03.05.2021 um 15:52 Uhr
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Was Fritz S. wohl mit den 4920 Franken von Daniel Kauz und dessen Lebensgefährtin gemacht hat?
Foto: zvg
Luisa Ita

Knapp 5000 Franken hat Daniel Kauz (53) aus Oberdiessbach BE in den Sand gesetzt. Er und seine Lebensgefährtin haben beim Reisebüro von Fritz S.* (61) in Belp BE ihre Ferien gebucht – ein Fehler, wie sich später herausstellen sollte.

Das Paar freute sich im Herbst 2017 auf eine erholsame Woche auf der kanarischen Insel Lanzarote. Auf ein gediegenes Hotel mit grossem Pool und auf das Meer. Die 4920 Franken schon im Voraus einbezahlt, sollte dem Abenteuer eigentlich nichts im Wege stehen – auch darum nicht, weil die beiden schon jahrelang mit dem günstigen Reiseanbieter zusammenspannten und bisher sehr zufrieden waren.

«Es klebte schon ein amtliches Siegel an der Tür»

«Aber etwa eine Woche vor der Abreise sind die Unterlagen immer noch nicht da gewesen», erinnert sich der selbständige Dachdecker im Gespräch mit Blick. Telefonisch erreichte das Paar den Reisebüro-Betreiber nicht, er schien spurlos verschwunden. «Dann ist meine Lebenspartnerin in Belp vorbeigegangen, aber es klebte schon ein amtliches Siegel an der Tür», führt der Berner aus.

«Da habe ich mich dann schon geärgert», sagt er. Was genau los war, realisierten Kauz und seine Freundin da aber noch nicht. Nur so viel: Jetzt galt es zu handeln, ansonsten drohten die Ferien ganz baden zu gehen.

Ferien schlussendlich doppelt bezahlt

«Wir haben dann herausgefunden, dass er jeweils bei Kompass Reisen die Ferien für seine Kunden gebucht hat und haben die kontaktiert», erklärt der Handwerker. «Die haben uns dann gesagt, das Reisebüro hätte zwar reserviert, aber es sei noch nichts bezahlt. Das, obwohl wir das Geld ja bereits überwiesen hatten.» So blieb dem Paar nichts anderes übrig, als die Ferien nochmals zu bezahlen – und Anzeige zu erstatten.

Aus den Gerichtsunterlagen erfahren die Betrugsopfer, dass der Reisebüro-Besitzer auch 25 andere Kunden abgezockt hatte. Insgesamt 180'000 Franken soll er laut Anklage veruntreut oder gar in den eigenen Sack gesteckt haben. Doch zum Prozess ist es bislang nicht gekommen: Immer wieder wurden seit 2019 laut der «Berner Zeitung» Termine abgesagt, weil sich der Beschuldigte krankgemeldet hatte.

«Ich habe niemanden betrogen»

Blick findet den Ferien-Abzocker im Kanton Solothurn. Er streitet zuerst ab, dass ein Verfahren gegen ihn läuft. Danach meint er nur: «Ich habe niemanden betrogen.» Er sei psychisch krank, drei Monate in einer Klinik gewesen und deswegen nicht verhandlungsfähig.

Zudem kann sich der Reise-Experte selbst nicht erklären, wie er in diese Misere geraten und es zur Schliessung seines Reisebüros gekommen ist. Fritz S. verwirft bloss die Hände und sagt: «Ich habe danach mehrere Wochen im Wald gelebt und die haben gemeint, ich sei untergetaucht.»

Kauz hat Geld schon abgeschrieben

Geld scheint er keines mehr zu haben. Pech für seine Kunden, die immer noch auf Tausende Franken hoffen.

Daniel Kauz hat seine 4920 Franken mittlerweile abgeschrieben. Der Unternehmer sagt milde: «Jetzt kann ich schon fast über diese Geschichte lachen. Und ich glaube, der Reisebüro-Betreiber hat das auch nicht böse gemeint. Er war wohl einfach ein schlechter Geschäftsmann.»

* Name geändert

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