Unbekannte klauen Bauern 26 Geisslein
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Silvano (18) am Boden zerstört:Unbekannte klauen Bauern 26 Geisslein

Bauernfamilie Bärtschi aus Ranflüh BE vermisst 26 Ziegen
«Welcher Schafbock hat unsere Gitzi geklaut?»

Bei Nacht und Nebel haben dreiste Diebe Anfang Woche einen abgelegenen Bauernhof im Emmental heimgesucht. Das Diebesgut: 26 junge Ziegen! Mit BLICK spricht die fassungslose Berner Bauernfamilie nun über den schweren Verlust.
Publiziert: 04.02.2021 um 20:15 Uhr
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Aktualisiert: 13.04.2021 um 12:31 Uhr
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Silvano Bärtschi (18) kniet bei den wenigen Gitzi, die der Berner Bauernfamilie noch geblieben sind.
Foto: Luisa Ita
Luisa Ita

Silvano Bärtschi (18) öffnet das Stallgatter und kniet sich zu den wenigen Gitzi, die der Bauernfamilie noch geblieben sind. «Wir können kaum fassen, was passiert ist», sagt er traurig und fügt klagend an: «Welcher Schafbock hat unsere Gitzi geklaut? Die haben auch ein Herz, das schlägt!»

In der Nacht auf Dienstag haben dreiste Diebe den abgelegenen Hof in Ranflüh BE heimgesucht – und 26 junge Geissen unbemerkt aus dem Stall geklaut. Bis dato fehlt von den Gaunern jede Spur. Daher sucht die Kantonspolizei Bern nun Zeugen, die vielleicht ein verdächtiges Fahrzeug beobachtet haben.

«Wir dachten, es sei ein schlechter Witz!»

«Am Morgen ging meine Mutter wie jeden Tag in den Stall zu den Gitzi. Erst da hat sie bemerkt, dass nicht mehr alle da sind», berichtet der Bauernsohn. «Sie hat dann sofort meinem Vater Bescheid gegeben, und der glaubte zuerst, sie mache einen schlechten Witz.»

Aber Urs Bärtschi (47) und seine Frau zählen ihre Tiere nochmals gemeinsam durch und stellen fest: Es ist kein Scherz, sondern bitterer Ernst. Der Landwirt sagt im Gespräch mit BLICK: «Wir waren fassungslos. Dann haben wir direkt die Polizei alarmiert und Anzeige erstattet.»

«Mittlerweile sind die Gitzi wohl bereits tot»

Doch die Ziegen-Diebe scheinen Meister ihres Handwerks zu sein. «Sie haben sich lediglich die Masttiere herausgesucht. Die waren gekennzeichnet mit nur einer Ohrmarke, die Zuchttiere hingegen haben zwei Ohrmarken. Das muss also jemand sein, der sich auskennt», führt der Bauernsohn aus.

Viel Hoffnung, dass die Tiere wieder gefunden werden, hat er nicht. «Mittlerweile sind die Gitzi wohl bereits tot», mutmasst der Jung-Landwirt mit düsterer Miene. «Vermutlich haben die Diebe sie privat geschlachtet.» Um sie auf einen Schlachthof zu bringen, brauche man nämlich Papiere – und die fehlten den Gaunern natürlich.

Geld heilt den emotionalen Schaden nicht

Künftig soll nun eine Überwachungskamera solche Tierdiebe vom Berner Bauernhof fernhalten, und für den finanziellen Schaden der Familie Bärtschi kommt die Versicherung auf. Doch den Seelenschmerz der Ziegen-Liebhaber kann Geld nicht wieder wettmachen, meint der junge Mann: «Ich hoffe einfach, dass unsere Gitzi nicht irgendwo leiden müssen.»

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