«Es sind zu viele meiner Kollegen gestorben»
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Zermatter Bergführer Haltinner:«Es sind zu viele meiner Kollegen gestorben»

Beim Wandern oder auf Skitouren
So oft enden Ausflüge in die Schweizer Berge tödlich

In den vergangenen 20 Jahren haben sich Bergunfälle mehr als verdoppelt. Meist schlagen erschöpfte Wanderer Alarm – und können unversehrt gerettet werden. Doch einige Notrufe enden tragisch.
Publiziert: 14.04.2025 um 16:07 Uhr
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Aktualisiert: 14:22 Uhr
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Immer mehr Personen zieht es in die Berge, damit steigt auch die Zahl von Unfällen.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • 3570 Menschen aus alpinen Gefahrenlagen gerettet, meist unverletzt
  • Männer und ältere Wanderer häufiger von tödlichen Bergunfällen betroffen
  • Zahl der Unfälle in Schweizer Bergen in 20 Jahren verdoppelt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sandra MeierJournalistin News

Ein falscher Tritt, ein Wetterumschwung – was als harmlose Wanderung in den Bergen beginnt, endet plötzlich in einem Notfall. Allein 2024 retteten Schweizer Einsatzkräfte 3570 Menschen aus alpinen Gefahrenlagen, wie Zahlen des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) zeigen. Meist schlagen Wanderer Alarm.

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Im vergangenen Sommer stieg die Zahl der Bergwanderer und Kletterer, die wegen Blockierung oder Erschöpfung gerettet wurden. Glück im Unglück: Die meisten Betroffenen kommen unversehrt davon. «Meist sind sie unverletzt, manchmal etwas unterkühlt oder dehydriert», erklärt Monique Walter, Verantwortliche Bergnotfallstatistik beim SAC, auf Anfrage von Blick. Viele unterschätzen laut Walter die Länge der Tour, geraten in die Dunkelheit, sind erschöpft oder werden von Gewitter überrascht.

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Positiv sei, so Walter, dass viele rechtzeitig Hilfe rufen und unverletzt gerettet werden können. Aber: «Noch besser wäre es, wenn sie gar nicht erst in eine solche Notsituation geraten würden.» 

Tödliche Bergunfälle: Viele Männer unter Opfern

Für 111 Menschen kam im letzten Jahr jede Hilfe zu spät – 92 Männer, 19 Frauen, knapp die Hälfte waren Ausländer. Das Muster ist bekannt: Drei Viertel der getöteten Wanderer sind Männer. «Männer überfordern sich tendenziell eher als Frauen», sagte 2023 eine Beraterin für Sport und Bewegung bei der Beratungsstelle für Unfallverhütung zu Blick. Frauen seien vorsichtiger und schätzten sich realistischer ein. Vor allem ältere Männer hätten Mühe, ihre nachlassende Fitness zu akzeptieren.

Die guten Schneeverhältnisse in höheren Lagen lockten 2024 mehr Wintersportler in die Berge – mit Folgen. Es gab so viele Todesfälle bei Skitouren wie seit fünf Jahren nicht mehr. Eines der Opfer: der OL-Kaderläufer und erfahrene Skitourengänger Pascal Buchs (†27). Er kam Ende Dezember in einer Lawine ums Leben

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Beim Wandern hingegen wurden so wenige Todesfälle verzeichnet wie seit zehn Jahren nicht: 36. Warum, weiss auch Walter nicht. «Die Zahl der Notfälle war ähnlich wie in den Vorjahren. Vermutlich waren also nicht weniger Menschen unterwegs.»

In den meisten Fällen (78) führten Stürze in den Bergen zum Tod. 19 Wintersportler starben in Lawinen.

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So bist du beim Wandern sicher unterwegs

In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl der Unfälle in den Schweizer Bergen mehr als verdoppelt: von rund 17'700 auf etwa 40'000. Grund laut Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU): Es zieht immer mehr Menschen in die Berge.

Damit deine Wanderung nicht in einer Notlage endet, sollten folgende Punkte beachtet werden: 

  • Wanderung planen: Strecke, Zeitbedarf inklusive Pufferzeiten und mögliche Alternativrouten berücksichtigen. Anforderungen der Tour, Wegverhältnisse sowie aktuelle Wetterprognosen einbeziehen. Dritte über die geplante Route und Rückkehrzeit informieren – besonders wichtig bei Alleingängen
  • Richtige Ausrüstung: Feste Wanderschuhe mit gutem Profil tragen. Wetterfeste, warme Kleidung und Sonnenschutz einpacken. Ein voll aufgeladenes Handy sowie aktuelles Kartenmaterial – idealerweise auch offline oder in Papierform, falls kein Empfang besteht. Ausreichend Proviant, eine kleine Notfallapotheke und eine Rettungsdecke gehören ebenfalls ins Gepäck
  • Unterwegs aufmerksam bleiben: Umgebung und Weg beobachten. Auf Veränderungen im Wetter oder der Wegbeschaffenheit reagieren. Pausen einlegen und auf den eigenen Körper hören.
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