Auf einen Schlag schrumpfte ihre Welt auf die eigenen vier Wände zusammen. Corona zwingt Kimberly Rohr (13) und ihre Grosseltern aus Basel in Dauer-Quarantäne – seit einem Jahr.
Das Virus muss um jeden Preis ferngehalten werden. Denn Corona könnte für das Mädchen den Tod bedeuten. Die Schülerin ist Hochrisikopatientin, leidet an Myotoner Dystrophie, einer seltenen Muskelerkrankung.
«Sie hat nur kurz Energie. Dann versteifen sich ihre Muskeln. Beim Gehen tun ihr nach kurzer Zeit zum Beispiel die Beine weh», sagt Grosi Bianca Christen (53).
«Das soziale Leben steht praktisch auf null»
Um die Enkelin zu schützen, bleibt die Familie zu Hause. «Mein Mann geht höchstens mal einkaufen, ist da aber auch sehr vorsichtig und hält Abstand. Wir gehen nur bei Ausnahmen raus. Zum Beispiel für einen Arzttermin», so das Grosi. Und täglich würden sie mit Hund Chico (2) eine kurze Runde drehen. «Da treffen wir aber niemanden», betont Bianca Christen.
Freunde haben sie seit Beginn der Corona-Krise keine mehr getroffen. «Das soziale Leben ist praktisch auf null. Man bleibt über Whatsapp und Skype in Kontakt. Aber es ist natürlich nicht das Gleiche.» Das Grosi ist Sängerin und Mitglied in einem Chor. Das ginge momentan leider nicht.
«Das halten wir so lange durch wie nötig»
Doch auch Kimberly muss Opfer bringen. Ihr fehlt besonders die Schule. Nicht unbedingt der Unterricht, sondern ihre Gschpänli. Besonders ihre beste Freundin. «Ich vermisse sie. Ich möchte gerne mit ihr spielen», sagt die Baslerin. Die beiden halten via Telefon und Internet Kontakt.
Für alle sei es nicht leicht, praktisch 24 Stunden zu Hause zu verbringen. Doch die Familie will kein Risiko eingehen. Kimberleys Grosi Bianca Christen: «Das halten wir so lange durch wie nötig.»
Ein erster Schritt in Richtung Normalität ist bereits getan. Die Familie hat bereits die begehrte Corona-Impfung erhalten. Doch das ist nur der Anfang. Die Vorfreude auf ein coronafreies Leben ist dennoch riesig. Einfach raus, Freunde treffen. Ohne Maske, ohne Abstand und ohne Angst.