Video zeigt wilde Schlägerei in Basel
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Eskalation im Ausgang:Video zeigt wilde Schlägerei in Basel

SVP-Grossrat Joël Thüring verlangt Kamera-Überwachung in der Steinenvorstadt
Hier prügeln sich Basler im Ausgang und werfen mit Stühlen nach Opfer

Das Video einer Massenschlägerei in Basel geht viral. Nach einem Opfer wird sogar ein Stuhl geworfen. Tags zuvor wurde eine Frau ganz in der Nähe vergewaltigt. Nun fordert Joël Thüring (SVP) eine Kameraüberwachung und mehr Polizeipräsenz.
Publiziert: 31.10.2021 um 18:37 Uhr
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Aktualisiert: 08.11.2021 um 08:53 Uhr
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Hier prügeln sich Basler im Ausgang in der Steinenvorstadt. Der Vorfall passierte am Freitagabend.
Foto: Screenshot
Céline Trachsel

Es war wiedermal ein Wochenende voller Gewalt in der kriminellsten Stadt der Schweiz. In der Basler Ausgangsmeile kam es zu einer Massenschlägerei. Bilder zeigen, wie mehrere junge Männer in der Steinenvorstadt inmitten einer grossen Menschenmenge prügeln. Auch Mobiliar wird zur Hand genommen. Ein Stuhl fliegt mit grosser Wucht in Richtung eines Opfers.

Das Video geht derzeit viral. Allein auf dem Instagram-Accout «Szeneischbasel» hat der Clip schon über 3000 Views.

Die Kantonspolizei bestätigt Blick einen Einsatz der Polizei am Freitagabend in diesem Zusammenhang. Der Fall liegt nun bei der Staatsanwaltschaft.

Wochenend-Bilanz: Vergewaltigung, Messerstecherei, Raub

Auch andere Geschehnisse sorgten dieses Wochenende in Basel für Polizeieinsätze. In der Nacht auf Freitag wurde eine junge Frau auf dem Heimweg vergewaltigt, nachdem sie in einem Club dem späteren Täter einen Korb gab. Es passierte in der Fussgängerunterführung beim Lohweg – unweit der Steinenvorstadt. Am Freitagabend kam es zudem zu einer Messerstecherei am Claraplatz mit zwei Verletzten und am Samstagabend geschah ein Raub am Bahnhof Basel.

Die Ausschreitungen vom Prügel-Video passierten vor der Bücheli Bar. SVP-Grossrat Joël Thüring (37) postete das Video auf Facebook mit dem Vermerk «fühlt sich sauer». Er hatte das Video von Freunden zugespielt bekommen – er selber war nicht vor Ort. «Es ist schockierend», sagt er zu Blick. «Wahrscheinlich war es eine Mischung aus Streit, einem gewissen Alkohol- oder Drogenpegel und Testosteron, die zur Schlägerei führte. Aber was da zu sehen ist, ist heftig.»

«Mit Videoüberwachung wäre Vergewaltigung vielleicht nicht geschehen»

Allerdings erstaune ihn das auch nicht. Die Summe der Vorfälle würden zeigen, dass die Ausgangsmeile auf Grossbasler Seite ein Hotspot sei. Er selbst wohnt in der Nähe und sehe in diesem Perimeter viel Gewalt und andere Eskalationen – aber zu wenig Polizei. «Die Regierung gewichtet diese Vorfälle anscheinend zu wenig und vernachlässigt die Sicherheit in Basel», meint Thüring dazu.

In der Steinenvorstadt würden manchmal schon Patrouillen durchlaufen. «Aber es sind meist zu wenig Polizeikräfte und sie sollten sich auch öfters blicken lassen.» Zudem fordert er eine Kameraüberwachung. «Die temporäre Kameraüberwachung am Hafen hatte ja zu einer Halbierung der Vorfälle geführt. Hätten wir eine Überwachung in der Steinenvorstadt und in der Unterfürhung, wo die Vergewaltigung passierte, wäre sie vielleicht nicht geschehen oder könnte zumindest eher aufgeklärt werden.»

Der SVP-Grossrat fasst zusammen: «Die Situation in Basel mit den vielen Gewaltstraftaten ist so nicht mehr tragbar.»


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