Bei Gewaltstraftaten ist Basel ganz an der Spitze. Wieso das so ist, weiss Toprak Yerguz, Mediensprecher des Justiz- und Sicherheitsdepartements des Kantons Basel-Stadt. «Es gibt Faktoren, die begünstigend wirken für Kriminalität: Das sind Verstädterung, Grenznähe, Zentrumsfunktion und vorbeiführende Verkehrs-Hauptachsen. Das trifft alles auf Basel zu. Und wir haben unweit der Stadtgrenze nicht nur andere Kantone, sondern auch gleich zwei andere Länder.» Und diese Grenznähe werde von Tätern auch knallhart ausgenutzt.
56 Prozent Auswärtige
Zudem habe die Stadt Basel «eine grosse Anziehungswirkung auf umliegende Gemeinden», so Yerguz. «Viele Leute kommen hierhin, vergnügen sich und werden teilweise polizeilich auffällig.» Bei einer Aktion im Sommer 2020 seien von 1900 kontrollierten Personen nur 44 Prozent aus dem Kanton Basel-Stadt gekommen.
Viele Gewaltdelikte würden am Wochenende geschehen, wenn die Leute durch Alkohol und Drogen enthemmt seien. «Dann lässt sich auch mit hoher Polizeipräsenz nur noch schlecht deeskalieren», sagt Yerguz.
«Als normaler Bürger muss man sich nicht unsicher fühlen»
Trotzdem sagt der Polizeisprecher: «Sicher ist, dass man sich als normaler Bürger in Basel an einem gewöhnlichen Tag nirgends unsicher fühlen muss.» Man habe zwar in Basel eine gewisse Kriminalität, die manifest sei. «Aber dort, wo diese Taten passieren, sind wir präsent.»
Dem Problem der Drogendealer in Kleinbasel versuche die Polizei mit Personenkontrollen zu begegnen. «Da und dort ist das Problem augenfällig, das müssen wir eingestehen», so Yerguz. Den Kleindealern ihre Taten nachzuweisen, sei halt schwer. «Die Drogen werden fallen gelassen, geschluckt oder wie auch immer zum Verschwinden gebracht.» Mit Kontrollen wolle die Polizei erreichen, dass das Phänomen nicht überhandnehme. «Unser Ziel ist es, Exzesse zu verhindern – und das gelingt uns.»