Das Basler Gotthelf-Quartier ist noch immer unter Schock. Am Morgen nach der Bluttat am St.Galler-Ring, bei dem der siebenjährige Mergim L.* auf tragische Weise um Leben gekommen ist, sind zahlreiche Polizisten auf den Trottoirs unterwegs. Sie begleiten die Kameraden des getöteten Bubs auf ihrem Weg zu Schule, markieren Präsenz, wollen Ansprechpersonen sein für die Kleinen. Auch viele Eltern lassen ihre Kinder an diesem Morgen nicht alleine zum wenige Hundert Meter entfernten Gotthelf-Schulhaus gehen.
In der Aula der Schule werden Eltern und Schüler noch vor der ersten Lektion über die schrecklichen Vorkommnisse informiert. Nach der Veranstaltung treten immer wieder mehrere Kinder und Erwachsene den schweren Gang zum Ort an, wo am Donnerstagmittag eine 75-jährige Frau auf Mergim eingestochen und den Buben tödlich verletzt hatte.
Rund zehn Minuten stehen sie auf dem Trottoir, während die Morgensonne durch die Bäume der Allee auf den Tatort scheint. Still trauern sie nach der unfassbaren Tat um den kleinen Mergim.
«Es ist eigentlich ein ruhiges Quartier»
Erika Thüring wohnt ganz in der Nähe von der Stelle, wo es zum schrecklichen Vorfall gekommen ist. «Es ist eigentlich ein ruhiges Quartier», sagt die 83-Jährige gegenüber BLICK. «Sehr traurig», sei ein solches Ereignis, vor allem für die Eltern. «Was die jetzt durchmachen müssen, wenn man von einer Sekunde auf die andere das Kind verliert und dieses einfach nicht mehr nach Hause kommt.» Für die Anwohnerin ist es unverständlich, wie eine ältere Frau so eine Tat begehen konnte.
Die Basler Staatsanwaltschaft hat angekündigt, im Laufe des Vormittags erneut über den Fall informieren zu wollen. Am Donnerstagmittag hatte gegen 12.45 Uhr eine 75-jährige Schweizerin den Schüler Mergim L. mit einer Stichwaffe attackiert. Der Bub erlag seinen schweren Verletzung. Kurze Zeit später stellte sich die mutmassliche Täterin bei der Staatsanwaltschaft. Sie teilte mit, dass sie das Kind angegriffen habe. Die Frau wurde festgenommen. (cat)
* Name geändert