In einem auf Social Media veröffentlichten Video ist zu sehen, wie sich mehrere Teenies in einem Mercedes AMG mit Lachgas zudröhnen – auch der Fahrer. Einer der Freunde kommt später in der Nacht auf den 13. November bei einem verheerenden Unfall in Arisdorf BL ums Leben, die vier weiteren Insassen werden teils schwer verletzt. Das Video ist vermutlich kurz zuvor entstanden.
Die Lachgas-Ballone hatten sich die Teenager in einer Bar in Basel beschafft. Jetzt gehen die Behörden gegen den Verkauf der Party-Droge vor: Laut einem Leserreporter hat die Polizei in der Nacht auf Samstag in mehreren Lachgas-Bars in Basel Razzien durchgeführt.
Gesundheitsdepartement war federführend
Polizei-Sprecher Adrian Plachesi bestätigt auf Anfrage von Blick einen Einsatz im Rahmen der Amtshilfe fürs Gesundheitsdepartement in der Basler Innenstadt. Nicht die Polizei, sondern das Gesundheitsdepartement sei federführend gewesen.
Anne Tschudin, Sprecherin des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt, erklärt gegenüber Blick, der Kanton habe bereits mehrmals kommuniziert, dass die Behörden die «illegale Abgabe von Lachgas» flächendeckend angehen möchten. «Die Kontrollen fanden in diesem Zusammenhang statt.»
Abgabeverbote und Verzeigungen
Das Gesundheitsdepartement habe die Kantonspolizei hinsichtlich Lachgas-Kontrollen um Amtshilfe gebeten. Tschudin: «Das Gesundheitsdepartement hat vor Ort Abgabeverbote erlassen und die Lachgasverpackungen beschlagnahmt. Verzeigungen werden der Staatsanwaltschaft überwiesen.»
Eigentlich seien Kontrollen in fünf Bars geplant gewesen, bei welchen man Hinweise erhalten haben, dass sie Lachgas-Ballone verkaufen würden. «Zwei davon waren geschlossen, sodass wir drei Bars kontrolliert haben», sagt Tschudin. «In allen drei Bars wurden entsprechende Verstösse festgestellt.» Die Kontrollaktion sei bereits seit zwei Wochen in Planung gewesen.