Der Verein Russkij Basel hat im vergangenen August am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) für einen Eklat gesorgt. Eine der Frauen hatte beim Trachtenumzug ein «Z» getragen, das Symbol für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Bis dahin unterrichtete der Verein an öffentlichen Schulen in den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft russische Primarschüler. Nach dem Skandal reagierte das Basler Erziehungsdepartement und entzog dem Verein die Unterrichtsbewilligung. Dagegen wehrten sich die Putin-Anhängerinnen und legten Rekurs ein – ohne Erfolg.
Das Basler Appellationsgericht entschied sich gegen den Verein. Die Russen dürfen nicht mehr an Schulen unterrichten, wie «Watson» berichtet. Im vergangenen Juni, zwei Monate vor dem Trachtenumzug, wurde die Unterrichtsbewilligung für weitere vier Jahre verlängert. Das Erziehungsdepartement hätte die Verlängerung allerdings gar nicht erteilen dürfen, wie aus dem Urteil hervorgeht. Zum einen habe man auf privaten Instagram-Accounts prorussische Propaganda gefunden, zum anderen pflegten die Vereinsmitglieder Kontakte bis in den Kreml.
«Unglaubwürdige Schutzbehauptung»
Vor Gericht hatte der Verein jegliche Vorwürfe abgestritten. Angeblich hätte das «Z» auf der Tracht für den Nachnamen der Frau gestanden. So sollen auch die problematischen Instagram-Posts von einem Hacker hochgeladen worden sein. «Unglaubwürdige Schutzbehauptung», findet das Gericht.
Im Urteil sind auch Fälle aus der Vergangenheit ans Licht gekommen. Demnach habe der Verein bereits vor acht Jahren bei einer Diskussionsveranstaltung in Basel anti-ukrainische Propaganda gemacht.
Nun wurde der Verein endgültig aus dem Basler Heimatkundeunterricht ausgeschlossen. Zwar darf er weiterhin existieren, jedoch ist er seit dem Eklat aus der Öffentlichkeit verschwunden. (lia)
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