Seit Corona leisten sich Frauen und Männer in der Schweiz mehr künstliche Schönheit. In Basel sei die Nachfrage von plastischen Eingriffen um ganze 30 Prozent gestiegen, schreibt die «BZ Basel».
Laut Mark Nussberger, Vorstandsmitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie, ist unter anderem die Homeoffice-Situation für den Trend verantwortlich, berichtet die Zeitung.
Wegen Einschränkungen mehr Geld für Schönheit
Zu BLICK sagt Rosmarie Adelsberger, Fachärztin für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie: «Aufgrund der vielen Video-Konferenzen schauen sich die Menschen häufiger selber an. Bei vermehrter Betrachtung des Gesichts werden Makel entdeckt, welche die Frauen und Männer mit Hilfe plastischer Eingriffe beheben möchten.»
Weitere Gründe für die gestiegene Nachfrage sind, dass sich plastische Eingriffe im Homeoffice besser verstecken lassen. Wer sich in digitalen Meetings nicht zeigen will, schaltet einfach die Kamera aus, so die «BZ Basel» weiter. Und wenn es nach draussen geht, verbirgt die Maske Schwellungen und Rötungen.
Relevant ist auch, dass die Menschen wegen der Pandemie weniger reisen und ausgehen, viele bleiben zu Hause. Dadurch werde Geld gespart, welches in die eigene Schönheit investiert werden kann, sagt Adelsberger. «Die meisten Patientinnen und Patienten hatten den Behandlungswunsch schon vor der Pandemie. Doch es fehlte die Zeit und das Geld.»
Lidstraffungen hoch im Kurs – auch bei Männern
Die Nachfrage nach Hyaluron- und Botox-Injektionen sei schätzungsweise um dreissig bis vierzig Prozent gestiegen, sagt Nussberger. Bei den Operationen sind Lidstraffungen hoch im Kurs – auch bei Männern. Grund: Wache Augen sollen auch im Job einen besseren Eindruck machen.
Neben deutlich mehr Operationen im Gesichtsbereich habe die «Pyramide Klinik am See» auch mehr Brustverkleinerungen vorgenommen. Das liege daran, dass die Patientinnen wegen der Einschränkungen nun Zeit für eine Auszeit haben, erklärt Adelsberger.
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Phänomen auch im Ausland bekannt
Auch in Deutschland hat das Phänomen zugenommen. Vor allem die Zahl der Berufstätigen, die den Gang zur Schönheitsklinik antreten, sei gestiegen, schreibt die «Deutsche Welle». Was die über 65-jährigen Patientinnen und Patienten betrifft, so sei ein Rückgang zu vermerken – aus Angst vor einer Ansteckung mit Corona.
Laut der «FAZ» erleben Lidstraffungen durch die Pandemie einen Boom. Dafür könnte die Maskenpflicht verantwortlich sein. Dadurch, dass Mund- und Nasenpartie abgedeckt würden, werde die Aufmerksamkeit auf die Augen gelenkt. (une)