Kothaufen, Urinlachen und volle Windeln – seit der internationale Busbahnhof der SBB direkt vor das Jugendzentrum Purplepark im Gundeli in Basel verschoben wurde, herrscht auf dem Areal Grüsel-Alarm.
Wie die «Basler Zeitung» berichtet, müllen Carreisende das Gelände inklusive Skatepark nicht nur zu, sondern missbrauchen es auch als öffentliche Toilette – und das seit Monaten.
Mehr zu Grüsel-Zuständen
Für das Jugendzentrum sind die Zustände unhaltbar: «Die Putzarbeiten, die das Team deswegen leisten muss, gestalten sich genauso ekelhaft wie zeitaufwendig», schreiben die Verantwortlichen im Newsletter.
Carreisende koten und urinieren mitten auf Skateanlage
Das Ausmass des Menschenauflaufs sei enorm. Jeden Tag machen vor dem Purplepark zwischen zehn und fünfzehn Cars Halt. «Mehrere Hundert Personen werden täglich buchstäblich aufs Trottoir geschossen», sagt Sabrina Fleury, Leiterin des Jugendtreffs, auf Anfrage der Zeitung.
Da weder ein überdachter Wartebereich zur Verfügung stehe, noch klar werde, wo sich Toiletten oder Cafés in der Nähe befinden, lungern die Carfahrenden stundenlang auf dem Areal herum und verrichten teilweise ihr Geschäft auf der Anlage. Manche würden gar auf dem Areal übernachten.
Was zurück bleibt, sei einfach nur «grusig». Statt das auf dem Areal platzierte Toitoi-WC zu benutzen, würden manche «mitten auf die Skateanlage koten und urinieren». Hinzu kommen eine Menge Müll und leere Koffer.
Den Verantwortlichen des Jugendzentrums zufolge sind die Jugendlichen irritiert. «Für viele ist es problematisch, dass sich fremde Erwachsene in ihrem ‹Safe Space› bewegen», so Fleury.
Busbahnhof soll bis 2025 bestehen bleiben
Für den Busbahnhof verantwortlich sind die SBB. Sozialpädagogin Fleury habe bereits mehrere Anfragen an das Unternehmen gerichtet. Neben dem Toitoi-WC, das die SBB zur Verfügung gestellt haben, sei aber nicht viel passiert.
Seitens des Unternehmens heisst es auf Anfrage der «Basler Zeitung», dass man sich bewusst sei, dass die Situation für die Betreibenden des Purpleparks unangenehm sei. Das Unternehmen verweist jedoch auf das von ihnen zur Verfügung gestellte Toitoi und bezeichnet ihre Hilfe als «rasch, unkompliziert und kostenlos».
Aufgrund der geringen Platzverhältnisse ist es den SBB zufolge jedoch nicht möglich, Bänke oder Wartezonen zu errichten.
Besserung ist so schnell keine in Sicht. Wie die SBB verlauten liessen, soll der provisorische Standort bis Ende 2025 in Betrieb bleiben. (dzc)