Dafür gibts drei Gründe
Immer mehr Schweizer ziehen aus Basel weg

Basel hat ein Problem. Immer mehr Schweizer verlassen die Stadt. Gleichzeitig ziehen mehr Ausländer in die Rheinstadt.
Publiziert: 26.01.2022 um 19:14 Uhr
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Aktualisiert: 27.01.2022 um 08:29 Uhr
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Immer mehr Schweizer zügeln und verlassen Basel. (Symbolbild)
Foto: Keystone

Sie haben genug und verlassen Basel. Immer mehr Schweizer ziehen aus der Stadt und versuchen ihr Glück anderswo. Das belegen Daten der UBS. Die Bank erhebt Informationen für die gesamte Schweiz. Das UBS Real Estate Local Fact Sheets soll Aufschluss über Standorte bieten und zeigen, wie attraktiv eine Gemeinde ist – oder eben auch nicht.

Was Basel betrifft, ist klar: Auf dem Papier gibt es zwar ein minimales Bevölkerungswachstum. Während Ansässige aus Basel rauswollen, zieht es gleichzeitig immer mehr Ausländer in die Stadt. Das liegt an drei Faktoren: teure Wohnungen, zu wenig Bauprojekte und interessante Nachbargemeinden.

Günstige Wohnung gibt es zwar in Basel, wer allerdings mehr Platz oder mehr Komfort möchte, muss ordentlich draufzahlen. «Mit Blick auf die Preisunterschiede entscheiden sich Mieter mit kleinem Budget immer häufiger, eine Wohnung ausserhalb der Stadt zu suchen, wo man für das gleiche Geld eine bessere Qualität erhält», sagt Claudio Saputelli, Immobilienchef bei der UBS, zur «Basler Zeitung». Er hat das UBS Real Estate Local Fact Sheets entwickelt.

Gemeinden profitieren von der Basel-Flucht

Gleichzeitig werde in der Stadt im Vergleich mit anderen Gemeinden nur wenig gebaut. Anders dagegen in Liestal BL. Hier stiegen die Baubewilligungen.

Und überhaupt profitieren die umliegenden Gemeinden von der Basel-Flucht. Zum Beispiel Riehen BS. Dort ziehen immer mehr Schweizer hin. Allerdings keine Familien, sondern ältere Semester. Saputelli: «Das steuergünstige Riehen zieht aufgrund hoher Immobilienpreise verhältnismässig wenig junge Familien an.»

Das macht sich auch bei der Geburten-Sterbe-Rate bemerkbar. Bedeutet: In Riehen gibt es mehr Tote als Kinder zur Welt kommen.

Auch die Expats packen nach ein paar Jahren die Koffer

Während Schweizer die Flucht ergreifen, zieht es gerade Ausländer nach Basel. Sie erhoffen sich eine höhere Lebensqualität in der Stadt.

Nach ein paar Jahren würden aber auch die verstehen, dass ein Leben auf dem Land nicht unbedingt bedeute, abgeschlagen im Nirgendwo zu sein. «Basel kommt die Rolle eines Durchlauferhitzers zu», erklärt der UBS-Immobilien-Chef.

Nach und nach würden auch die Expats begreifen, welche Vorzüge die umliegenden Gemeinden bieten würden, und dann selber die Koffer packen. Basel hat also auf lange Sicht ein Problem. (jmh)

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