Juso über angebliche Rechtsextremen-Attacke am 1. Mai in Liestal BL
«Verfolgt, an den Haaren gezogen, getreten und mit Gegenständen beworfen»

Am 1. Mai sollen in Liestal im Kanton Basel-Landschaft Rechtsextreme Juso-Mitglieder angegriffen haben. Diese erheben Vorwürfe gegen die Polizei.
Publiziert: 03.05.2023 um 15:44 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2023 um 16:06 Uhr
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Im Liestal BL sollen Rechtsradikale Juso-Leute aus dem Baselbiet beschimpft und attackiert haben.
Foto: Screenshot Basler Zeitung

Am 1. Mai gabs Zoff: In Basel kesselte die Polizei Linksextreme ein, weil diese vermummt und mit Schutzmaterial ausgerüstet waren sowie Pyrotechnik zündeten. In Zürich lieferten sich Einsatzkräfte und Chaoten Scharmützel mit Wurfgegenständen und Wasserwerfern.

Auch abseits der grossen Städte verlief der 1. Mai nicht friedlich. Wie etwa in Liestal. Im Hauptort des Kantons Basel-Landschaft sollen Rechtsradikale Juso-Leute aus dem Baselbiet attackiert haben. Das berichtet die «Basler Zeitung».

Die Juso schildert in einer Medienmitteilung, wie sich die Situation abgespielt haben soll: Einige Mitglieder seien mit Fahnen und einem Transparent zum 1.-Mai-Fest gelaufen, als Rechtsextreme angefangen hätten, sie zu beschimpfen. Die Rechten hätten demnach die Linken auch «verfolgt, an den Haaren gezogen, getreten und mit Gegenständen beworfen».

Juso-Bedenken «nicht ernst genommen»

Aus Juso-Sicht habe die Polizei das Geschehen beobachtet, «aber statt sofort zu reagieren, ist sie zunächst weg spaziert». Und: Die Polizei habe die Bedenken der Juso nicht ernst genommen, nicht aktiv eingegriffen und sich auch geweigert, «zum Schutz» der Aktivistinnen und Aktivisten vor Ort zu bleiben.

Gegenüber der «BaZ» entgegnet Polizei-Sprecher Adrian Gaugler jedoch, dass die Einsatzkräfte erst von den angeblichen Vorfällen erfahren hätten, als Betroffene diese der Polizei meldeten. Sprich: erst im Nachgang der Ereignisse.

Polizisten hätten dann den mutmasslichen Opfern erklärt, dass sie Anzeige erstatten können. Zum Nachrichtenportal «20 Minuten» sagte Gaugler, die Beamten hätten bei den Betroffenen nachgefragt, ob sie verletzt seien. Sie hätten dies jedoch verneint.

Video von Verbal-Attacke

Trotzdem: Das Vorgehen der Polizei bezeichnet die Juso in der Mitteilung als «fahrlässige Fehleinschätzung». Denn später sei einer der Rechtsextremen zurückgekehrt. Er habe die Juso-Leute beschimpft und erneut Gewalt angedroht, schreibt die Jungpartei weiter.

Ein Mitglied habe die Verbal-Attacke gefilmt, so die «BaZ». Das Video liege der Zeitung vor. Darauf sei ein «sichtlich aufgebrachter Mann» zu sehen, der die wenigen Teilnehmer des Fests übel bedrohen und beschimpfen soll.

Die Juso will das Ganze nicht auf sich sitzen lassen: «Die betroffenen Personen werden Anzeige gegen die bekannten Personen erstatten.» (nl)

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