Kommt es in einer Schule zu einer Corona-Infektion, müssen Klasse und Lehrpersonen in Quarantäne. Bei einem Fall mit einer neuen Virus-Variante aus Grossbritannien oder Südafrika werden in Bern inzwischen jedoch auch die Geschwister sowie die Eltern der Schüler in Quarantäne geschickt. Laut «Der Bund» beruht die Verschärfung auf einer Empfehlung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).
Kommt die Regel bald in der ganzen Schweiz zur Anwendung? «Wir planen, diese Empfehlung in die nächste Fassung der Quarantäneempfehlungen an die Kantone aufzunehmen», wird BAG-Sprecher Daniel Dauwalder zitiert.
Bericht über konkreten Fall
Dem «Bund» liegt ein konkreter Fall aus dem Kanton Bern vor: Eine Frau hütete für einen halben Tag ihren Neffen. Dann wurde ein Corona-Fall in seiner Kita bekannt, vermutlich mit einer neuen Variante. Nun muss nicht nur der Neffe selbst in Quarantäne, sondern auch die Frau, wie die Zeitung berichtet.
Der Sprecher der Bernischen Gesundheitsdirektion, Gundekar Giebel, erklärt, die Regelung komme dann zum Tragen, wenn man aufgrund der Befragung während des Contact Tracing davon ausgehen müsse, dass jemand mit einer neuen Variante in Kontakt gekommen sei.
Auch Kanton Waadt wendet Regelung bereits an
Laut Giebel habe die Situation in Wengen BE zu einem Umdenken geführt. In dem Dorf in der Gemeinde Lauterbrunnen wurden vor den Lauberhornrennen innert kürzester Zeit 70 Corona-Fälle festgestellt. Es wird vermutet, dass es sich dabei um die hochansteckende britische Variante handelt. In der Folge wurde das Skirennen abgesagt.
Das BAG hat die Massnahme laut Giebel mit den Kantonsärzten abgesprochen. Auch der Kanton Waadt wende diese Regelung bereits an. Die Corona-Taskforce des Bundes befürchtet, dass sich die Ansteckungen mit der neuen Virusvariante jede Woche verdoppeln werden. (noo)