Immer wieder mahnte Ex-Mr.Corona Daniel Koch zu Beginn der Corona-Krise, dass Masken nicht die Lösung seien. Eine Maskenpflicht lehnte er ab. «Nach wie vor gibt es keine gesicherte Evidenz, dass das Maskentragen in der Öffentlichkeit einen grösseren Schutzfaktor darstellt», sagte Koch (64) noch Ende Mai 2020.
Diese Diskussion ist mittlerweile vom Tisch. Inzwischen trägt die Schweiz Maske im Alltag. Und zwar in verschiedenen Ausführungen. Denn Mundschutz ist nicht gleich Mundschutz. Daher hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine Übersicht erstellt.
Denn einfach einen Schal oder ein Tuch vors Gesicht zu halten, schützt nicht ausreichend. Doch die Übersicht macht stutzig. Das BAG rät auch davon ab, FFP2-Masken zu tragen. Gleichzeitig werden selbstgenähte Masken empfohlen.
Korrekte Handhabung ist schwierig
Aber wie kann das sein? Wieso schützen selbstgenähte Masken besser als teure FFP2-Masken? Das BAG schreibt dazu: «Bei Atemschutzmasken, wie FFP2-Masken, ist die Zuverlässigkeit schwer zu gewährleisten, da unter anderem die Handhabung und das korrekte Tragen der Atemschutzmasken Schwierigkeiten darstellen.» Man bekommt fast den Eindruck, das BAG halte Schweizer für zu dusselig, eine FFP2-Maske richtig anzuwenden.
FFP2-Masken seien zum Schutz vor Feinstaub bei bestimmten Arbeiten entwickelt worden und seien beispielsweise für Pflegekräfte nur bei bestimmten, besonders riskanten Eingriffen empfohlen. Für den alltäglichen Gebrauch rät das BAG daher selbstgenähte Masken zu verwenden.
Im Ausland gibt es eine FFP2-Pflicht
Ganz anders sieht es dagegen in unseren Nachbarländern aus. In Deutschland werden selbstgenähte Masken in Supermärkten und in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mehr akzeptiert. Hier muss ein medizinischer Mundschutz oder eben eine FFP2-Masken getragen werden. In Bayern gibt es sogar seit dem 18. Januar 2021 eine FFP2-Masken-Pflicht. Auch in Österreich müssen Passagiere in Bus und Bahn oder Bergbahnen eine FFP2-Maske tragen.
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Anders in der Schweiz. Hier setzt man auf die selbstgenähten Masken. Allerdings sollten diese aus mehrlagigen Textilien gefertigt sein, wie das BAG schreibt. Einfacher Stoff zu einem Mundschutz umgenäht, reiche da nicht aus. (jmh)